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Pressekonferenz unter dem Motto „Wir alle für Frauenrechte“

© Jason Harrell

Femizide verhindern: 300 Frauen in Berlin fordern Selbstbestimmung über ihren Körper

Bei einer öffentlichen Pressekonferenz fordern hunderte Frauen: „Femizide verhindern. Abtreibung legalisieren.“ Außenministerin Annalena Baerbock und weitere prominente Frauen sind darunter.

Von Aline von Drateln

Stand:

Als sich Frauen wie Romy Schneider und Senta Berger am 6. Juni 1971 auf dem Titel des STERN „gegen den §218“ positionierten, galt das als Skandal.

Mehr als 50 Jahre später, müssen wieder prominente Frauen auf einer Bühne stehen, um endlich durchzusetzen, was für Männer selbstverständlich ist: Selbstbestimmung über ihren Körper.

Außenministerin Annalena Baerbock ist ins „Fotografiska“ in Berlin-Mitte gekommen. Genau wie die Schauspielerinnen Ursula Karven und Natalia Wörner, Box-Weltmeisterin Regina Halmich sowie Anwältin Christina Clemm, „Correctiv“- Geschäftsführerin Jeannette Gusko und die stellvertretende Vorsitzende vom Bundesverband Pro Familia, Stephanie Schlitt. Die hat erst vergangene Woche wieder einen Vorschlag für einen Gesetzesentwurf eingereicht: „Im Gegensatz zur Klimakatastrophe ist das hier ja ein Problem, das sich einfach lösen ließe!“.

Kristina Lunz, Annalena Baerbock und Düzen Tekkal (v.l.) im „Fotografiska“.

© Aline von Drateln

Ins Leben gerufen hatte die überparteiliche Pressekonferenz die Organisationen Hawar.help und CFFP (The Center for Feminist Foreign Policy) von Menschenrechtsaktivistin Düzen Tekkal und Bestseller-Autorin („Feministische Außenpolitik“) Kristina Lunz. Vor Ort kamen rund 300 Frauen zusammen und forderten „Femizide verhindern. Abtreibungen legalisieren“. Weitere Hunderte hatten sich per Zoom zugeschaltet.

Schwangerschaftsabbrüche noch immer im Strafgesetzbuch

Jeden zweiten Tag versucht ein Mann in diesem Land seine Partnerin oder Ex-Partnerin zu töten. Jeden dritten Tag gelingt es einem. Schwangerschaftsabbrüche stehen noch immer im Strafgesetzbuch. Gerade erleben Frauenrechte einen Backlash durch Rechtsextremisten. Baerbock dazu: „Wir sprechen hier drüber, ob Deutschland ein modernes Land ist. Der Grad der Freiheit bemisst sich am Grad der Freiheit der Frauen.“

Natalia Wörner legt weitere skandalöse Zahlen dar: Männliche Gewalt gegen Frauen kostet das Land 54 Milliarden Folgekosten, jeder investierte Euro spart 87 Euro. Da brüllt eine Frau plötzlich aus dem Publikum: „Stop the genozide!“.

In diesem Fall mahnt Düzen Tekkal zur Geduld: „Wir sind hier für alle Frauen. Wir können nicht zulassen, gegeneinander aufgehetzt zu werden. Das macht nur das Patriarchat stärker.“

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