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Mit dem Pionierpanzer Dachs gegen die Flammen: Die Bundeswehr schlug Brandschneisen in der Gohrischheide.

© dpa/Bundeswehr/Anne Weinrich

Waldbrand in Gohrischheide: Feuer wurden vorsätzlich gelegt – sogar noch bei den Löscharbeiten

Der Großbrand an der Grenze von Sachsen und Brandenburg ist noch nicht völlig gelöscht. Doch der Schaden steht schon fest: Er geht in die Millionen.

Der bis nach Brandenburg reichende Großbrand in der Gohrischheide (Landkreis Meißen) wurde nach Erkenntnissen der Behörden vorsätzlich gelegt und hat Schaden in zweistelliger Millionenhöhe verursacht. An drei Stellen auf sächsischem Gebiet wurden Rückstände von Brandbeschleunigern gefunden, mit denen Flächen entzündet wurden - auch noch während der Löscharbeiten.

Polizei und Staatsanwaltschaft Dresden ermitteln nach Angaben vom Freitag wegen des Verdachts der Brandstiftung gegen bisher unbekannte Täter.

Ob es einer oder mehrere Personen waren, sei noch unklar, sagte ein Sprecher. Nach Erkenntnissen der Ermittler wurden am Nachmittag des 23. Juni „vor 15.10 Uhr auf derzeit unbekannte Art und Weise an mindestens vier Stellen im Landschaftsschutzgebiet Gohrischheide und Elbniederterrasse Zeithain bei Gröditz Heide- und Forstflächen“ entzündet, am Abend und in der Nacht des 25. Juni dann „an mindestens zwei weiteren Stellen“. Nach ersten Schätzungen entstand ein Sachschaden von etwa 13,5 Millionen Euro.

Das Feuer breitete sich den Angaben zufolge wegen der extremen Trockenheit und des dichten Bewuchses schnell auf einer Fläche von mindestens 900 Hektar nach Norden und über die Landesgrenze aus. Erst am vergangenen Montag war es unter Kontrolle.

Drei Löschhubschrauber waren im Einsatz

„In einem Teil der Gohrischheide brennt es noch immer“, sagte Einsatzleiter Matthias Heydel am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Im Rest des Gebiets gebe es Glutnester und Brandwache.

Der Großbrand war am Donnerstag vergangener Woche ausgebrochen und hatte sich am Freitag in Richtung Mühlberg (Brandenburg) ausgeweitet. Die Hitze und drehender Wind hatten die Löscharbeiten erschwert, das Feuer war an mehreren Stellen der Wege, die das Brandgebiet begrenzen, übergesprungen. Mit Hilfe dreier Löschhubschrauber konnte es immer wieder zurückgedrängt und die Evakuierung von Ortsteilen vermieden werden.

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In dem munitionsbelasteten Areal, auf dem sich früher ein Truppenübungsplatz befand und Explosionsgefahr besteht, hilft eine gepanzerte Waldrückemaschine beim Eindämmen von Flammen. Das Großgerät kann auch mit 4000 Liter Löschwasser befüllt werden. Die Bergepanzer der Bundeswehr, die die Einsatzkräfte seit Anfang der Woche unterstützten, sind wieder abgezogen, sagte Heydel.

Die Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft dauern an, sie setzen dabei auf die Mithilfe der Bevölkerung. Gesucht werden Zeugen und Hinweise zu verdächtigen Personen, die sich in der Nähe oder Umgebung des Brandgebiets aufgehalten haben. Brandstiftung ohne Personenschaden kann Freiheitsstrafen von einem bis zu zehn Jahren nach sich ziehen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. (dpa)

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