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Newcomer Ahmad Al-Dali.

© Photo: Georg Moritz

Meine Woche (114): Feuerwerk

Der Syrer Ahmad Al-Dali, 26,ist seit Mai 2015 in Berlin. Hier erzählt er,wie ihm die Stadt begegnet.

Ahmad, frohes neues Jahr! Haben Sie ein schönes Silvester verbracht?

Ja, es war super! Wir waren in Leipzig, zuerst bei Freunden zu Hause und sind dann noch bei einer anderen Party aufgekreuzt, auf die wir eigentlich gar nicht eingeladen waren. Ich habe so viel getanzt, dass ich immer noch Muskelkater in den Beinen habe.

Haben Sie sich um Mitternacht auch das Feuerwerk angesehen?

Ja, wir standen auf der Straße und fanden es alle furchtbar. Ein ziemlich lauter Böller ist direkt neben uns explodiert, da hatte ich ziemliche Angst. Die Leute haben aus Spaß Raketen aufeinander geschossen. Das ist so dumm! Es sind ja in Brandenburg sogar zwei Männer durch Silvester-Böller gestorben.

Manche haben befürchtet, dass bei Flüchtlingen durch das Geknalle traumatische Erlebnisse wieder hochkommen könnten.

Ehrlich gesagt, glaube ich das nicht. Wir Syrer können schon zwischen einer Bombe und einem Silvester-Knaller unterscheiden.

Wie feiert man denn in Syrien Silvester?

Da gibt es keinen so großen Hype um das Datum wie hier. An dem letzten Silvester, das ich in Syrien verbracht habe, war es trotzdem sehr laut. Eine Menge Leute haben wie verrückt in in die Luft geschossen, um das neue Jahr zu begrüßen – zum Beispiel die Sicherheitskräfte an den Checkpoints.

Das neue Jahr fing ja nun schon wieder turbulent an: Aufregung um Tweets von Trump und der AfD ... Was erwarten Sie sich politisch von 2018?

Ein besonders vielversprechender Start war das jedenfalls nicht. Ich hoffe einfach, dass es nicht so weitergeht wie 2017 und die Rechtspopulisten überall auf der Welt nicht noch stärker werden.

Welches Wort geben Sie uns heute mit?

Feuerwerk. Das heißt Ftish auf Arabisch.

Die Fragen stellte Maria Fiedler.

Ahmad Al-Dali

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