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Peter Scholze, Mathematiker aus Berlin, zeigt auf dem Internationalen Mathematiker-Kongress 2018 seine Medaille.

© Silvia Izquierdo/dpa

Fields-Medaille für Peter Scholze: "Er war ein ganz normaler Junge"

Peter Scholze hat den "Nobel-Preis" für Mathe gewonnen. Bärbel Cohaus, Direktorin des Friedrichshainer Heinrich-Hertz-Gymnasiums, erinnert sich an ihren ehemaligen Schüler.

Auf dem Friedrichshainer Heinrich-Hertz-Gymnasium hatte Peter Scholze seine Begeisterung für Mathematik entdeckt, nun wurde der 30-Jährige mit der Fields-Medaille geehrt, die als der Nobel-Preis für Mathematiker gilt. Zu ihrem ehemaligen Schüler befragten wir Bärbel Cohaus, die Direktorin des Gymnasiums:

Frau Cohaus, Sie sind Direktorin an Peter Scholzes altem Gymnasium. Wie haben Sie die Nachricht aufgenommen?

Ich habe es gerade erst im Radio gehört. Als Schule sind wir natürlich sehr, sehr erfreut. An Peters Ausbildung beteiligt gewesen zu sein, erfüllt uns mit Stolz.

Wissen Sie noch, welcher Lehrer Peter Mathe beigebracht hat?
Das war erst seine Klassenlehrerin und später unser Fachbereichsleiter für Mathematik, Dr. Matthias Nicol.

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Erinnern Sie sich noch an Peter Scholze?
Ja, sehr gut sogar. Peter war ein sehr netter und aufgeschlossener Schüler. Er war immer bescheiden und unter seinen Mitschülern anerkannt. Ein ganz normaler Junge. Peter hat auch in der Schulband mitgespielt.
Trotzdem merkten wir natürlich zeitig, dass Peter außergewöhnlich begabt war und versuchten, ihn bestmöglich zu fördern.

Bärbel Cohaus, Direktorin des Heinrich-Hertz-Gymnasiums in Friedrichhain
Bärbel Cohaus, Direktorin des Heinrich-Hertz-Gymnasiums in Friedrichhain

© Adlershof/Wista Management GmbH

Neben Peter Scholze hat Ihre Schule noch weitere Mathe-Talente hervorgebracht. Zum Beispiel flog ihr Schüler Branko Juran mit nur 18 Jahren zur Mathe-Olympiade nach Rio de Janeiro. Und Klaus Altmann, auch ein Heinrich-Herzt-Alumni, gilt als wichtiger Förderer von Peter Scholze. Was ist das Geheimnis der Heinrich-Hertz-Schule?
Der mathematische Schwerpunkt hat an unserer Schule eine lange Tradition. Das mathematische Rahmenprogramm geht bei uns über den normalen Berliner Lehrplan hinaus. Ich erkläre das gerne so: Unsere Lehrer bringen den Schülern nicht nur bei, dass es mathematische Gesetze gibt, sondern auch, warum es sie gibt. Trotzdem ist uns klar, dass Schüler wie Peter darüber hinaus eine besondere Förderung verdienen.

Wie sieht diese Förderung aus?
Wir versuchen, Mathematik begeisterte und interessiere Schüler, neben dem regulären Schulbetrieb bestmöglich zu fördern. Wir haben zum Beispiel eine Kooperation mit der Humboldt Universität, in der Schüler noch während der Schulzeit Seminarscheine erwerben können. Außerdem pflegen wir ein Netzwerk zu Ehemaligen. So hat Peter Scholze auch Klaus Altmann kennengelernt. Natürlich haben unsere Bemühungen einen Rahmen. Denn das normale Abitur müssen sie ja trotzdem alle machen.

Miriam Dahlinger

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