
© Florian Reimann
Firma der Woche: Kiezbett: Aus dem Wald ins Schlafzimmer
Das Kiezbett produziert der studierte Forstwirt Steve Döschner nicht nur nachhaltig, sondern auch inklusiv. Geliefert wird emissionsfrei per Lastenrad.
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Steve Döschner verspricht seinen Kunden einen tiefen Schlaf – und der regionalen Wirtschaft ein gutes Geschäft. Sein Unternehmen „Kiezbett“, das Döschner im Sommer 2015 gründete, bietet Massivholzbetten an, die nicht nur lokal produziert werden. Auch das verwendete Holz der märkischen Kiefer stammt ausschließlich aus der Region: dem Grunewald, dem Tegeler Wald und den Wäldern des Westhavellands.
Die geholzten Bäume werden von Pferden aus dem Wald gezogen und in einem lokalen Sägewerk verarbeitet und in Spandau in der Förderwerkstatt der Stephanus Stiftung schließlich zum fertigen Kiezbett-Bausatz.
Zusammengebaut wird das Bett schließlich zu Hause vom Kunden selbst – denn auch der Transport soll umweltfreundlich sein: Die Teile kommen per Lastenfahrrad eingepackt in wiederverwendbaren Versandtaschen. „Aber wir tragen sie in jedes Stockwerk und packen sie zumindest in Berlin auch für den Kunden aus“, verspricht Döschner – das gelte selbstverständlich auch für die 220 Meter breite XXL-Variante.
Neues Bett, neue Bäume
Weil für ein „Kiezbett“ natürliche Rohstoffe verbraucht werden, wird der Natur auch etwas zurückgegeben: Pro verkauftem Bett pflanzt das Kiezbett-Team gemeinsam mit Berliner Schülern vier neue Bäume – das hat dem Grunewald 2017 ganze 1000 junge Traubeneichen beschert. Bis das Holz für die Bett-Produktion bereit ist, muss Döschner allerdings noch etwas Geduld aufbringen. Erst nach durchschnittlich 125 Jahren ist das Kiefernholz reif und kann zum Kiezbett werden.
„Die jährliche Pflanzaktion liegt mir besonders am Herzen“, sagt Döschner, „da wir Schulkindern damit einen Waldausflug bieten, bei dem gemeinsam in der Erde gewühlt wird und dreijährige Bäume gesetzt werden. Dass es mindestens ein Menschenleben dauere, bis ein Baum ausgewachsen ist, sorge für Erstaunen bei den Kindern. „Das sind praktische und wichtige Momente für die Wertschätzung gegenüber der Natur. Mich selbst haben die Ausflüge mit dem Förster und dem Imker zu Schulzeiten nachhaltig geprägt“, sagt Döschner.
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