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Neue Zeugenaussage im Untersuchungsausschuss: Firmen hatten kaum Interesse am BER-Bau

Auch das noch: Geringes Interesse von Baufirmen an Aufträgen hat mit dazu beigetragen, dass sich der Ausbau des Flughafens BER verzögert hat.

Olaf Nozon, beim Flughafen einst zuständig für die Hochbauten, sagte am Freitag vor dem BER-Untersuchungsausschuss im Abgeordnetenhaus, mehrfach habe es auf Ausschreibungen nur einen Bewerber gegeben. Um diesem jeweils kein Monopol zu gewähren, seien Aufträge geteilt und dann an mehrere Firmen vergeben worden. Auch das habe Zeit gekostet. Da die Arbeiten am Terminal drei Monate später als geplant begonnen hätten, sei zudem schon 2008 bekannt gewesen, dass die Bauarbeiten bis in die Probephase hinein dauern würden.

Auch bei der sogenannten Ausführungsplanung für den Terminalbau seien die Vorgaben des einzigen Bewerbers nicht akzeptabel gewesen. Die Flughafengesellschaft habe deshalb die bereits mit der Planung beauftragte Planungsgemeinschaft BBI (pgbbi), zu der sich die Architekturbüros Gerkan, Marg und Partner und JSK sowie die Ingenieurgesellschaft Kruck zusammengeschlossen hatten, auch mit der Ausführungsplanung beauftragt; beworben habe sich die pgbbi vorher nicht.

Während der Bauzeit habe es gravierende Konzeptänderungen gegeben

Nachdem die Ingenieurgesellschaft Kruck 2010 pleitegegangen war, sei Ende März klar gewesen, dass der Eröffnungstermin 30. Oktober 2011 „verloren“ sei, sagte Nozon. Doch noch im Mai behauptete der damalige Flughafenchef Rainer Schwarz, dieser Termin sei nicht gefährdet.

Der Zeitplan war nach Nozons Angaben aber auch deshalb nicht zu halten, weil es während der Bauzeit zum Teil gravierende Konzeptänderungen gegeben habe. Zum Teil hätten deshalb fertige Teile abgerissen werden müssen. Der pgbbi warf er vor, unbrauchbare Pläne abgeliefert zu haben. Den Planungsauftrag habe die pgbbi wegen des „sensationellen Preises“ erhalten, nicht wegen der Leistungsfähigkeit. Der Rausschmiss der Planungsgemeinschaft nach dem Scheitern der für den 3. Juni 2012 vorgesehenen Inbetriebnahme sei aber „keine gute Idee“ gewesen, sagte Nozon.

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