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Berlin: „Flatrate-Verbot ist leicht zu umgehen“ Was Online-Leser

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Das Flatrate-Verbot ist leicht zu umgehen und daher wirkungslos. Der Vorschlag zeugt von der Realitätsferne der Politiker. In diesem Fall sind die USA das Vorbild: Alkohol erst ab 18 oder 21, harte Getränke jedenfalls erst ab 21 Jahre und knallharte Strafen für Wirte und Geschäfte. Hierzu regelmäßig Fallen (von der Polizei beauftragte Minderjährige kaufen/bestellen verbotene Getränke). Anders wird das nichts.

Im Jugendschutzgesetz ist bisher nur die Verbreitung von jugendgefährdenden Medien unter Strafe gestellt. Der illegale Alkoholausschank an Kinder und Jugendliche ist bislang lediglich eine Ordnungswidrigkeit mit verhängten niedrigen Bußgeldern. Wenn ein Barkeeper leichtfertig an einen Jugendlichen, ohne sich über dessen Alter zu vergewissern, Branntwein oder branntweinhaltige Getränke ausschenkt, dann muss man feststellen, dass die bisherige Ahndung als Ordnungswidrigkeit keinen abschreckenden Charakter hat. Hier sollte das Land Berlin über den Bundesrat eine Gesetzinitiative zur Verschärfung des Paragrafen 27 JuschG einbringen, denn die bisherigen gesetzlichen Mittel reichen offensichtlich nicht aus. Siehe Alkopopsteuer, die zwar dem Haushalt, aber nur marginal dem Jugendschutz dient. Eugenious

Mehr Kontrolle, nur wie? In Berlin wird vieles weniger: Ordnung, Sauberkeit, Personal für Sicherheit. Wie also soll effektiv kontrolliert werden, dass Kinder und Jugendliche keinen Alkohol trinken? Hat Berlin genug Personal für die Kontrolle des Jugendschutzes? Das Jammern ist groß, der schlauen Worte sind viele. Nur was wird geschehen? P. Vogel, Blankenfelde

Kennt jemand noch das Hajo am Nollendorfplatz Anfang der 60er Jahre? Am Wochenende gab es Gedeckzwang, das hieß, man bekam keine Cola pur, sondern nur in Verbindung mit Rum oder Whisky. Einlasskontrolle? Tja, man durfte nicht zu klein gewachsen sein. Um zwei Uhr nachts zu Hause? Gab einen furchtbaren Anpfiff und eventuell für ein Wochenende Stubenarrest. Wir sind alle „anständige“ Menschen geworden und keiner ist Alkoholiker. Zufall? Nee, gesunder Menschenverstand, ererbt und vermittelt von den Eltern. Judie

Erinnert sich noch jemand an die Loveparade? Die öffentlich belobte und geförderte Jugendsauf- und Drogenparade, die angeblich dem Ansehen Berlins wertvolle Impulse und dem Tourismus vermehrte Einnahmen bescherte, hat bei keinem der jetzt so empörten Politiker Anlass zum Nachdenken über schädliche Jugendgebräuche gegeben. Und jetzt rufen die Appelle und Forderungen kaum mehr als Eindrücke von Hilflosigkeit und Unglaubwürdigkeit hervor. Matthias

Wie wär’s denn mal, wenn sich die Eltern der Jugendlichen etwas intensiver mit ihren Kindern beschäftigen würden und mal fragen, was die denn so treiben, wenn sie „auf der Rolle“ sind? Bekommt das niemand mit, wenn der 16-jährige Sohn volltrunken morgens nach Hause kommt? Berliner

Fritz Wilke

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