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Berlin: Flucht aus Solothurn

Gerhard Seyfried will zurück nach Berlin

Gerade ein Jahr ist es her, dass Gerhard Seyfried die Nase voll hatte von Berlin. Das alte Flair sei weg, fand er, ihn nervten der Dreck, der Verkehr, die zunehmend monokulturelle Zusammensetzung seines Kreuzberger Kiezes. Also löste der Comiczeichner („Freakadellen und Bulletten“) und Romanautor („Herero“) seine Wohnung auf und zog nach knapp 28 Jahren Berlin ins malerische Solothurn in die Schweiz.

Zwölf Monate später hat er nun genug von der Idylle in dem von Bergen umgebenen mittelalterlichen Städtchen. „Ich habe Heimweh nach Berlin“, sagt Seyfried. „Mir fehlt die Stadt mit all ihren Möglichkeiten.“ Auch vermisse er seine Freunde: „Es ist schwieriger als erwartet, die Kontakte über die Entfernung zu pflegen.“ Also sucht der 56Jährige jetzt wieder eine Wohnung in Berlin. Nach Kreuzberg, das er in seinen Cartoons verewigt hat, will er allerdings nicht zurückziehen. Er hat eine Atelierwohnung in Schöneberg an der Hand, sagt er, schaut sich aber noch weiter um.

Die Rückkehr nach Berlin fällt zusammen mit der Veröffentlichung seines neuen Romans, den er in Solothurn geschrieben hat. „Der schwarze Stern der Tupamaros“ erscheint Anfang August, am 6.8. wird Seyfried bei Dussmann daraus lesen. Der Roman erzählt eine autobiographisch geprägte Geschichte aus dem Umfeld der „Bewegung 2. Juni“, einer militanten Gruppe, für die Seyfried eine Zeit lang Sympathien hatte und die Anfang der 70er Jahre unter anderem mit der Entführung des CDU-Politikers Peter Lorenz auf sich aufmerksam machte. lvt

Weiteres im Internet unter

www.seyfried-berlin.de

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