Am BER-Flughafen war nach Angaben von Architekt Hans-Joachim Paap vom Architekturbüro Gerkan, Marg und Parter (gmp) schon 2010 klar, dass beim Eröffnungstermin „eine Zeitbombe tickt“. Damals musste im Sommer der für den 30. Oktober 2011 vorgesehene Termin verschoben werden. Er habe sich dafür eingesetzt, den Flughafen 12 oder sogar 15 Monate später in Betrieb zu nehmen, sagte Paap am Freitag vor dem BER-Untersuchungsausschuss.
Der damalige Projektsteuerer habe eine Fünf-Monats-Frist vorgeschlagen, mit dem Hinweis, der Terminal 2 in München sei in 30 Monaten gebaut worden. Die damalige Geschäftsführung legte sich dann auf den 3. Juni 2012 fest, sieben Monate später. Der Aufsichtsrat stimmte diesem Termin zu, der dann am 8. Mai 2012 platzte. Allen Beteiligten sie klar gewesen, dass dies ein „Ritt auf Messers Schneide“ gewesen sei.

Paap gab zu, dass auch die Architekten Fehler gemacht hätten, diese hätten aber nicht zur mehrmaligen Terminverschiebung geführt. So habe die Geschäftsführung nach Übernahme der Bauüberwachung durch gmp erst drei Jahre später genehmigt, dass die Zahl der Mitarbeiter von etwa 60 auf 120 erhöht werden durfte.
Zur Terminverschiebung 2012 sei es gekommen, weil er nicht bereit gewesen wäre, die Sicherheit zu bestätigen, sagte Paap weiter. Einen neuen Termin gibt es nicht.
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