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Die Französische Friedrichstadtkirche auf dem Gendarmenmarkt.

© Doris Spiekermann-Klaas

„Raum für klare Worte“: Französische Friedrichstadtkirche in Berlin wiedereröffnet

Mit einem Gottesdienst wurde am Adventssonntag die Französische Friedrichstadtkirche wiedereröffnet. Sie wurde erst 1983 wiedererrichtet.

„Wir sind wieder zurück!“, rief Christoph Landré. „Wir sind wieder angekommen in der Französischen Friedrichstadtkirche.“ Nach gut zweijähriger Bauzeit feierte die einst als Hugenottengemeinde gegründete Französische Kirche zu Berlin pünktlich zu Beginn des neuen Kirchenjahrs, am ersten Advent, die Wiedereröffnung der auf dem Gendarmenmarkt gelegenen Französischen Friedrichstadtkirche.

Und der „Secretaire“ des „Consistoire“ der Gemeinde freute sich sichtlich über die gut 100 Besucher, die am Eröffnungsgottesdienst teilnahmen und der Orgelmusik von Kirchenmusikdirektor Kilian Neuhaus lauschten. Den Empfang mit Sekt und Häppchen hatte die Gemeinde coronabedingt vorsichtshalber abgesagt.

Ein „klarer Raum für klare Worte und klaren Klang“ solle die Kirche künftig sein, sagte Bischof Christian Stäblein in seiner Predigt. Tatsächlich ist das reformierte Gotteshaus, dessen ältester Vorgängerbau auf das Jahr 1705 zurückdatiert, eines der kirchlichen Zentren Berlins. Was einerseits an den drei Gemeinden liegt, die dort Sonntag für Sonntag ihre Gottesdienste feiern.

Was andererseits aber auch daran liegt, dass hier der Bevollmächtigte der Evangelischen Kirche in Deutschland am Sitz der Bundesregierung, dessen Büros sich direkt gegenüber der Kirche befinden, und die Evangelische Akademie zu Berlin ihre Veranstaltungen durchführen. Wenn Deutschlands Protestanten dem offiziellen Berlin etwas mitzuteilen haben, geschieht das in der Regel in der Französischen Friedrichstadtkirche.

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Doch alle Nutzer klagten in den letzten Jahren über einige Probleme des nach der vollständigen Zerstörung 1944 erst 1983 wiedererrichteten Gotteshauses. Schlecht erreichbare Toiletten zählten ebenso dazu wie ein eher bescheidener Zugang für Rollstuhlfahrer. Dank der seit 2010 geplanten und jetzt für gut drei Millionen Euro vollendeten Sanierungsarbeiten gibt es nun einen Lift, der den Kirchsaal mit den Räumen im Untergeschoss und dem Zugang vom Gendarmenmarkt verbindet.

Von der Unterkirche der Französischen Friedrichstadtkirche aus gibt es neu einen Zugang in den benachbarten Französischen Dom, wo sich etwa das Hugenottenmuseum befindet. Die Französische Friedrichstadtkirche indes soll nach den Worten ihres Kuratoriumsvorsitzenden Joachim Muhs auch künftig ein „Angebot für einen öffentlichen Diskurs“ darstellen, in den „sich die Kirche dezidiert einbringen wird.“

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