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Mitarbeiter der Freien Träger fordern gerechtere Entlohung.

© Arno Burgi/dpa

Berliner Erzieherinnen und Pflegekräfte fordern Tariflöhne: Freie Träger demonstrieren heute vor dem Roten Rathaus

Teilweise bekommen sie bis zu 1000 Euro brutto weniger im Monat als ranggleiche Kollegen: Mitarbeiter der Freien Träger fordern gerechtere Vergütung.

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Tausende Kita-Erzieherinnen, Sozialarbeiter und Pflegekräfte fordern den Senat auf, die Arbeit der Sozialverbände in Berlin auskömmlich zu vergüten. Wenn Bürgermeister Michael Müller (SPD) am Dienstag die Senatssitzung leitet, wollen einzelne Vertreter aus Arbeiterwohlfahrt (Awo) und Humanistischem Verband (HVD) vor dem Roten Rathaus demonstrieren.

Unterstützt wird die Forderung vom Paritätischen Wohlfahrtsverband, der in Berlin 800 Einrichtungen mit insgesamt 55.000 Beschäftigten vertritt. Die Botschaft an den rot-rot-grünen Senat: Die Landesregierung möge freie Kitas, Heime und Jugendclubs so ausstatten, dass deren Träger seinem Personal die im öffentlichen Dienst üblichen Löhne zahlen können.

Wegen der Pandemie fällt eine Großkundgebung vor dem Rathaus aus, möglich aber ist eine sogenannte Hybridveranstaltung: Einzelne sprechen am Rathaus, dazu sollen Hunderte Protestierende über eine Großleinwand zugeschaltet werden.

Verdi-Verhandler Ivo Garbe wies zudem auf die laufenden Auseinandersetzungen bei den Sozialträgern selbst hin: Sowohl beim Humanistischen Verband als auch bei der Awo werden Beschäftigte diesen Dienstag in einen Warnstreik treten.

Der Gewerkschafter sagte, dass einzelne Sozialarbeiter der freien Träger bis zu 1000 Euro brutto weniger im Monat erhielten als ranggleiche Kollegen, die direkt über die Bezirksämter angestellt seien.

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Schon 2020 legten Erzieher in den HVD-Kitas die Arbeit nieder. Während sich die Spitzen der großen Sozialverbände und die Gewerkschafter also in Tarifstreits gegenüberstehen, wollen sie – so der Plan – in diesen Tagen gemeinsam vor den Senat treten. „Die Beschäftigten der freien Träger sind das Rückgrat der sozialen Infrastruktur unserer Stadt“, sagte Grabe. „Das sollte der Senat wissen.“

In den nächsten Monaten verhandeln die Länder mit den Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes ohnehin die Tarife neu – Verdi hofft, dass dabei auch beschlossen wird, die von den Ländern beauftragten Sozialträger so zu vergüten, dass diese ihre Beschäftigten nach jenen Tarifen bezahlen können.

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