
© Carsten Koall/dpa
Freiwillige streichen Bäume weiß: Biber sollen im Tiergarten vom Knuspern abgelenkt werden
Im Großen Tiergarten leben wieder Biber. Das ist erst einmal ein Erfolg für den Artenschutz, bedeutet aber auch Herausforderungen. Natur- und Denkmalschutz sowie Sicherheit sollen mit der Aktion in Einklang gebracht werden.
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Zum Schutz vor Bibern haben freiwillige Helfer im Berliner Tiergarten Dutzende Bäume angepinselt. Der spezielle Anstrich aus Quarzsand wirkt mechanisch und bildet einen atmungsaktiven Belag auf dem Baumstamm, wie die Stiftung Naturschutz Berlin erklärt. Der Belag soll Biber davon abhalten, am Baum zu nagen, wertvolle Bäume sollen so geschützt werden.
Für die Aktion haben sich die Stiftung Naturschutz Berlin, die Untere Naturschutzbehörde und das Grünflächenamt im Bezirk Mitte zusammengetan. In einer Großstadt sei es oft eine Herausforderung, unterschiedliche Interessen zu vereinen, so die Stiftung.
Bis zu drei Biber leben im Tiergarten
Die Aktion soll sowohl den Biber als auch den wertvollen Baumbestand im Großen Tiergarten schützen, indem Biber in andere Bereiche des Tiergartens geleitet werden, wie die beiden Naturschutzrangerinnen Laura Damerius und Simone Völker erklären. Unterstützt werden soll dies durch eine sogenannte Ablenkfütterung. Dazu sollen etwa Weidenzweige oder Ahornzweige ausgelegt werden, um den Biber zu lenken.
Biber sind streng geschützt und leben seit etwa fünf bis sechs Jahren wieder im Tiergarten. Anhand der Fraßspuren gehen die Rangerinnen derzeit von einem bis drei Tieren aus. Im Sommer fressen sie hauptsächlich Wasserpflanzen oder Gräser, im Winter fressen sie Rinde oder nagen an Bäumen auch um an Äste zu kommen.
Der Einsatz zeige, wie Naturschutz in einem urbanen Raum funktionieren könne, sagte der Bezirksstadtrat für Ordnung, Umwelt, Natur, Straßen und Grünflächen in Mitte, Christopher Schriner, laut Mitteilung.
Die Stiftung Naturschutz Berlin hat sich zum Ziel gesetzt, Lebensräume in der Hauptstadt zu erhalten und wiederherzustellen. Dafür arbeitet sie mit verschiedenen Akteuren wie der Obersten und den Unteren Naturschutzbehörden, den Grünflächenämtern und weiteren zusammen. (dpa)
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