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Berlin: Für die Teilnahme an einer Talkshow erhielt der Politclown keinen Ausgang

Für die meisten Häftlinge sind die Gefängnismauern undurchdringlich, die Gerüchte finden offenbar dennoch ihren Weg nach draußen. Wie beispielsweise die jüngste Behauptung eines Zellennachbarn von Dieter Kunzelmann.

Für die meisten Häftlinge sind die Gefängnismauern undurchdringlich, die Gerüchte finden offenbar dennoch ihren Weg nach draußen. Wie beispielsweise die jüngste Behauptung eines Zellennachbarn von Dieter Kunzelmann. Der Mann hatte sich darüber beklagt, dass Kunzelmann nach nur 13 Tagen ein Sonderurlaub gewährt wurde, den der prominente Eierwerfer beantragt habe, um an einer SWR-Talkshow teilzunehmen. "So war das natürlich nicht", sagt Kunzelmanns Anwalt Hajo Ehrig.

Vielmehr sei seinem Mandanten am 27. Juli der Sonderurlaub bewilligt worden, damit dieser an der Beerdigung seiner Mutter teilnehmen konnte. Richtig sei zwar, dass Kunzelmann im Juli eine Einladung zu der Talkshow erhalten und dafür auch einen Ausgang beantragt habe. "Das hat die Anstaltsleitung aber abgelehnt." Am 27. Juli habe sein Mandant ausschließlich die Trauerfeier besucht.

Polit-Clown Dieter Kunzelmann hatte sich zu seinem 60. Geburtstag zum Strafantritt in der JVA Tegel im Bezirk Reinickendorf gestellt. Hier verbüßt er seine elfmonatige Haftstrafe wegen der Eierwürfe auf den Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen. Im September 1997 war Kunzelmann nach seiner Verurteilung zunächst untergetaucht und hatte im April 1998 in einer Zeitungsannonce seinen Tod vermeldet. Nach 16 Monaten im schönen Italien kehrte er schließlich zurück, um sich zu stellen.

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