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Ein Mann gießt in einer Kleingartenanlage am Morgen seine Pflanzen.

© picture alliance/dpa

Garten mit Plan: Bewerbung für Kleingärten in Berliner Bezirk erfordert Gestaltungskonzept

Berlins Parzellen sind beliebt – der Lichtenberger Verband hat allein 1800 Interessenten. Bewerber müssen nun ein Konzept zur Gartengestaltung vorweisen.

Kleingärten sind in Berlin heiß begehrt und Wartelisten oft so voll, dass keine Bewerber mehr aufgenommen werden. Vereine können deshalb gezielt nach Pächtern suchen, die auch wirklich gärtnern wollen.

Mit Gartenplan und Bewerbungsgespräch: Wer im Berliner Bezirk Lichtenberg einen Kleingarten pachten will, muss seit diesem Jahr in vielen der 27 Vereine ein aufwändigeres Verfahren durchlaufen. „Dadurch haben wir am Ende weniger Sorgen mit den Pächtern“, sagte der Vorsitzende des Bezirksverbands, Wolfgang Beyer, der Deutschen Presse-Agentur. Inzwischen seien auch andere Bezirksverbände interessiert. 

Potenzielle Pächter müssen in Lichtenberg nun ein schriftliches Konzept mit Plan zur künftigen Gartengestaltung vorlegen. Dies könne handschriftlich oder auch am Computer erstellt werden, so Beyer. Außerdem gehöre nun auch ein Gespräch mit Vorstandsmitgliedern dazu. In diesem werde zum Beispiel geklärt, ob Interesse an Vereinsaktivitäten bestehe. „Oder ob jemand gärtnern will oder nur eine grüne Wiese haben möchte, auf der er seinen Gartenstuhl aufstellen kann“, so Beyer. 

Nutzung als Kleingarten dient der Bestandssicherung

Auf der Bewerberliste des Bezirksverbands stehen demnach rund 1800 Interessenten. „Viele wollen einen Garten haben, aber nicht alle sind auch Kleingärtner“, so die Erfahrung des Vereinschefs.  In Kleingärten muss laut Bundeskleingartengesetz mindestens ein Drittel der Fläche zum Anbau von Gartenerzeugnissen für den Eigenbedarf genutzt werden.

Diese kleingärtnerische Nutzung sei auch wichtig, um den Bestand der Kleingärten als solche zu sichern, so Beyer. In Berlin müssten immer wieder Anlagen Bauprojekten weichen. Rund 70 000 Kleingärten gibt es in der Hauptstadt. 

Beyer hat das Bewerbungsverfahren in seinem Verein „Grüner Grund“ bereits vor vier Jahren initiiert und getestet. „Wir haben in der Zeit bereits neun Pächterwechsel gehabt und keine Probleme mit den neuen Pächtern“, so Beyer. Inzwischen beteilige sich der Großteil der 27 Mitgliedsvereine im Bezirksverband. 

Der Aufwand lohne sich. „Der Erfolg gibt uns Recht. Was wir am Anfang investieren, sparen wir hinten“, so Beyer. „Bei uns ist die jährliche Gartenbegehung an einem Vormittag erledigt“, so der Chef der Anlage mit 33 Parzellen. Er kenne andere Anlagen, in denen Vorstände riesige Probleme hätten und immer wieder Pächter abmahnen müssten, die sich nicht an die gesetzlichen Vorgaben hielten. (dpa)

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