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Gemeinsamer Appell der Berliner Wirtschaft: „Gebt der Pandemie keine Chance! Haltet Euch an die Vorgaben!“
Die größten Kammern und Branchenverbände der Berliner Wirtschaft haben erstmals einen gemeinsamen Aufruf zum Verhalten in der Coronakrise veröffentlicht.
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Die rapide steigenden Infektionszahlen der Corona-Pandemie seien alarmierend. Daher sei gemeinsames, entschlossenes und konsequentes Handeln „die einzige Chance, den Winter ohne einen Zusammenbruch unseres Gesundheitssystems zu überstehen“, heißt es in einem Aufruf, den die Industrie- und Handelskammer (IHK) am Donnerstagnachmittag verschickt hat.
Das Papier trägt neben dem Logo der IHK unter anderem auch die von der Handwerkskammer, den Unternehmensverbänden (UVB), dem Verein der Berliner Kaufleute und Industrieller (VBKI) sowie der Fachgemeinschaft Bau, deren Mitglieder von der Pandemie bisher eher wenig betroffen waren.
Zudem unterstützen auch der Handelsverband Berlin-Brandenburg (HBB) und der Verband die Familien Unternehmer den Aufruf. Und Branchen, die unmittelbar und besonders hart auch von den am Donnerstagabend von Bundeskanzlerin und Ministerpräsidenten getroffenen Entscheidungen betroffen sind – darunter der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga, die Clubcommission.
Die Initiative zur der Aktion ging dem Vernehmen nach von IHK-Präsidentin Beatrice Kramm aus. Sie hatte den gemeinsamen Aufruf organisiert, nachdem sich Anfang der Woche abzeichnete, dass Bund und Länder sich weitere Verschärfungen der Regeln verständigen, um die Ausbreitung von Covid-19 abzubremsen.
IHK: Corona-Appell kein „Blankoscheck für die Politik“
Der Appell kommentiere nicht die am Donnerstagabend getroffenen Entscheidungen im Einzelnen, sagte Kammersprecherin Claudia Engfeld auf Nachfrage. „Er ist nicht als Blankoscheck für die Politik zu verstehen.“ Die Unterzeichner gingen aber gemeinsam davon aus, dass einige Verschärfungen der Regeln nicht nötig geworden wären, hätten sich noch größere Teile der Bevölkerung an die bestehenden Auflagen gehalten.

© Doris Spiekermann-Klaas
Nun gelte es, noch härtere Auflagen zu verhindern. Denn durch einen drohenden Lockdown seien tausende Existenzen akut bedroht, heißt es in dem Aufruf weiter. „In dieser Situation sind alle gefordert.“
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Die Berliner Wirtschaft setze mit der Einhaltung von Hygiene- und Abstandsregeln in den Betrieben und im Kundenkontakt bereits alles daran, um die Infektionszahlen unter Kontrolle zu bekommen. Aber das werde nicht reichen.
Jeder müsse Verantwortung übernehmen. Mit der Einhaltung der Abstandsregeln, mit dem Tragen von Schutzmasken und mit gegenseitiger Rücksichtnahme könne man diese Pandemie bekämpfen. Die Unterzeichner erklären, man stehe vor einer der größten Prüfungen der jüngeren Geschichte. „Daher unser eindringlicher Appell: Gebt der Pandemie keine Chance! Haltet Euch an die Vorgaben!“
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