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Brandenburg, Niederfinow: Ein Ausflugsschiff kommt aus dem neuen Schiffshebewerk in Niederfinow (Kreis Barnim) gefahren.

© dpa / Patrick Pleul

Genügend Ersatzteile im nächsten Jahr: Neues Schiffshebewerk in Niederfinow soll ab 2023 zuverlässiger funktionieren

Es gilt als besondere Ingenieurleistung: das neue Schiffshebewerk Niederfinow. Störungsfrei lief die Anlage in der Anfangszeit aber nicht.

Nach etlichen Störungen soll das neue Schiffshebewerk in Niederfinow ab 2023 zuverlässiger funktionieren. „Im Januar und Februar ist für mich der Lackmustest“, sagte der Leiter des Wasserstraßen-Neubauamtes, Rolf Dietrich, der Deutschen Presse-Agentur in Potsdam. Der Grund: Das alte Schiffshebewerk daneben fällt als Alternative aus, da es vom 2. Januar bis 26. Februar in eine geplante Wintersperre zur Wartung geht. Dann sollen die Zeiten, in denen die Anfang Oktober eröffnete Anlage außer Betrieb ist, verringert werden. Im Jahr 2023 sollen Störungen innerhalb von zwei bis drei Stunden behoben sein, wie Dietrich sagte. „Es wird jetzt immer zuverlässiger und genauso zuverlässig sein wie das alte Hebewerk.“

Mit der neuen Anlage im Kreis Barnim überwinden Schiffe auf der Oder-Havel-Wasserstraße in einem riesigen Trog einen Höhenunterschied von 36 Metern. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) nannte das Schiffshebewerk ein „Meisterwerk der Ingenieurbaukunst“. Er hatte die 520 Millionen Euro teure Anlage nach rund 14 Jahren Bauzeit freigegeben. Sie ist auch eine Touristenattraktion.

Nach Angaben von Dietrich stand das neue Hebewerk im Kreis Barnim an 11 von 42 Betriebstagen still. „Wir müssen unerwartet lange auf Ersatzteile warten“, begründete er die Ausfälle. Es habe Wartezeiten von mehr als einem Jahr etwa für Antriebsteile gegeben, die die Industrie nicht habe liefern können. „Damit haben wir nicht gerechnet.“ Das eigene Ersatzteillager am Schiffshebewerk soll nun aber bis zum Jahresende voll sein, so dass Reparaturen schneller gingen.

Unwägbarkeiten kann aber auch das Wetter mit sich bringen: Wenn es knackigen Frost mit minus zehn Grad und Eisbildung gebe, seien Beeinträchtigungen nicht ausgeschlossen. „Das kann man nicht einplanen“, meinte Dietrich.

Bei den bisherigen Störungen konnten ihm zufolge alle Schiffe das alte Hebewerk nebenan nutzen. „Es mussten keine Schiffe länger warten.“ Seit dem 5. Oktober, als die neue Anlage regulär den Betrieb aufnahm, bis Ende Oktober sind ihm zufolge 230 Fahrzeuge durchgefahren - davon 83 Güterschiffe und 85 Fahrgastschiffe. Im neuen Schiffshebewerk können größere Schiffe als bisher passieren, darunter etwa Transporte für Turbinen für Windkraftanlagen. Aber auch Sportboote können den Aufzug auf der Wasserstraße nutzen. (dpa)

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