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Die Justizvollzugsanstalt Moabit in Berlin.

© Paul Zinken/dpa

Gewalt in Berliner Gefängnissen: Jährlich bis zu 65 Angriffe auf Wärter

Der Justizsenator spricht von der "Verrohung unserer Gesellschaft". Diese spiegele sich auch in regelmäßigen Gewaltausbrüchen in Gefängnissen wider.

Trotz vieler Sicherheitsvorkehrungen kommt es immer wieder zu Gewaltausbrüchen in Berliner Gefängnissen. Das zeigen Zahlen zu Tätlichkeiten und Angriffen von Gefangenen auf Wärter und andere Gefangene. Seit 2018 meldeten jedes Jahr zwischen 50 und 65 Gefängniswärter Tätlichkeiten durch Gefangene, wie aus aktuellen Zahlen der Senatsjustizverwaltung hervorgeht. In diesem Jahr registrierte die Behörde bis Ende Juli bereits 36 Fälle.

Aggressionen und Gewalt unter den Gefängnisinsassen sind noch deutlich häufiger. 2018 wurden 401 betroffene Gefangene gezählt, 2019 waren es 436 und im vergangenen Jahr 377. In diesem Jahr lag die Zahl bei 197 (Stand Ende Juli).

Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) teilte mit: „Die Verrohung unserer Gesellschaft, die sich beispielsweise in Angriffen auf Rettungskräfte zeigt, spiegelt sich leider auch in den Gefängnissen wider.“ Zwar könnten die Justizvollzugsbeamten in den meisten Fällen ihren Dienst fortsetzen, trotzdem sei jeder Vorfall einer zu viel. Angeboten würden daher Trainingssituationen in der Ausbildung und Fortbildungen. (dpa)

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