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Ein Gewitter über dem Berliner Regierungsviertel.

© IMAGO

Update

Starkregen und Sturmböen: Gewitter in Berlin: Flugbetrieb stundenlang eingestellt

Ein Unwetter über Berlin hat erhebliche Auswirkungen auf die beiden Airports. In Tegel und Schönefeld ging vorübergehend nichts. Wegen eines Wassereinbruchs wurde sogar ein Terminal geräumt.

Nach der Hitze kam der Donner: Ein heftiges Gewitter ist am Freitagabend über Berlin und Brandenburg hinweggezogen. Erhebliche Auswirkungen hatte es insbesondere auf die beiden Flughäfen der Hauptstadtregion. An den Airports Schönefeld und Tegel war der Betrieb über Stunden empfindlich gestört oder musste teilweise sogar komplett eingestellt werden. Auch danach gab es noch Verspätungen und Streichungen.

Der Deutsche Wetterdienst hatte zuvor eine Unwetterwarnung herausgegeben, in der langsam ziehende, starke Gewitter, heftiger Starkregen mit 40 Litern pro Quadratmeter in der Stunde sowie Hagel und Sturmböen mit bis zu 85 km/h angekündigt worden waren. Später am Abend wurde die Warnung nach Angaben der Berliner Feuerwehr wieder aufgehoben.

In den frühen Abendstunden brachen die Gewitter über Berlin herein. Am Flughafen Schönefeld wurde die Abfertigung deshalb ab 17.45 Uhr für etwa zwei Stunden unterbrochen, teilte der Sprecher der Flughafengesellschaft, Daniel Tolksdorf, mit. "Dort hat uns eine sehr starke und langanhaltende Gewitterzelle erwischt", berichtete er vom Flughafen Schönefeld.

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Aus Sicherheitsgründen mussten Passagiere, die gerade mit Flugzeugen gelandet oder zugestiegen waren, in den Maschinen bleiben. "Das hat den Hintergrund, dass man im Flugzeug sehr sicher ist und draußen beim Ein- und Ausstieg nicht", so Tolksdorf. Um kurz nach acht Uhr wurde die Abfertigung in Schönefeld wieder aufgenommen, die Passagiere konnten ihre Maschinen wieder verlassen. Starts und Landungen wurden wieder durchgeführt. Dennoch kam es wegen des Rückstaus noch zu Verzögerungen und Einschränkungen. Airlines meldeten laut Flughafengesellschaft Streichungen.

Wassereinbruch in Schönefeld

Außerdem kam es im Terminal A des Flughafens zu einem Wassereinbruch, der über Stunden beseitigt werden musste. Durch ein Fallrohr zwischen den Terminals A und B sei Wasser eingedrungen, so Tolksdorf. Ob das Rohr defekt war oder durch den Hagel beschädigt wurde, war zunächst unklar. Terminal A wurde infolge des Wassereinbruchs geräumt.

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"Es ist voll in den übrigen Terminals, aber durchaus ruhig", berichtete der Flughafensprecher am Abend. "Man sieht, dass die Passagiere die Situation trotz der Situation sehr gelassen hinnehmen. Es tut uns sehr leid, wenn die Fluggäste warten müssen, aber die Sicherheit geht vor." Ein spezielles "Airport-Care-Team", mit geschulten Mitarbeitern, die sich freiwillig für solche Situationen zur Verfügung stellen, war demnach in Schönefeld im Einsatz und half Fluggästen mit Informationen. "Wir sind nun dabei dafür zu sorgen, dass der Flugbetrieb morgen wieder reibungslos weitergeht", ergänzte Tolksdorf. Das wegen des Wassereinbruchs gesperrte Terminal sei am Samstag hoffentlich wieder benutzbar.

Am Flughafen Tegel sei die Abfertigung um kurz vor acht Uhr eingestellt und gegen 21.15 Uhr wieder aufgenommen worden. Seit 21.45 Uhr landeten auch wieder Flugzeuge in Tegel. Der Flugbetrieb war vorübergehend unterbrochen worden, da in Tegel ein Unwetter mit Blitzen wütete.

"Wir haben eine Sondergenehmigung vom Senat, damit bis Mitternacht gestartet und gelandet werden kann, das heißt, der Flugbetrieb wurde um eine Stunde verlängert", sagte der Flughafensprecher. Man hoffe, dass ein Großteil der Maschinen, die noch raus sollen auch noch starten können. Später am Abend meldete die Flughafengesellschaft jedoch auch aus Tegel Flugstreichungen.

Feuerwehr: "Fast normales Einsatzaufkommen"

Bei der Berliner Feuerwehr blieb das Einsatzaufkommen am Abend "fast normal", berichtete ein Feuerwehrsprecher. Es habe ein paar vollgelaufene Keller gegeben, doch die Gewitterzellen hätten sich "einigermaßen gut verteilt". So seien letztlich nur 15 kleinere unwetterbedingte Einsätze zu verzeichnen gewesen. Der Rettungsdienst habe wegen des Wetterumschwungs verstärkt Menschen mit Kreislaufproblemen helfen müssen.

In Potsdam war es ähnlich: nur 18 unwetterbedingte Einsätze. Immerhin habe der Starkregen die Waldbrandgefahr vorerst gebannt, freute man sich bei Potsdams Feuerwehr.

Auf Twitter bat die Feuerwehr die Berliner zudem, den Notruf nur in dringenden Fällen zu wählen, und gab Hinweise, wie man sich bei Unwetterwarnungen verhalten sollte: Am sichersten sei es, im Haus zu bleiben und, sollte man im Freien von Gewitter "überrascht" werden, in Hockstellung zu gehen.

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Zuletzt hatten schwere Unwetter in Nordrhein-Westfalen einen Ausnahmezustand ausgelöst. Keller liefen voll, Straßen waren überflutet und Bäume umgestürzt. Auch in Berlin und Brandenburg hatten sich Mitte der Woche mehrere Unwetterzellen gebildet, besonders betroffen war Cottbus.

Mit Temperaturen von über 30 Grad und plötzlichen Gewittern war der Mai ein Monat der Wetterextreme. Zuletzt war es vor fast 130 Jahren in Deutschland so heiß wie in diesem Mai.

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