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Straftat vorgetäuscht: Haftbefehl gegen Italiener

Gegen einen in Berlin angeblich von Rechtsradikalen verletzten Italiener ist Haftbefehl wegen Vortäuschens einer Straftat erlassen worden. Er hatte angegeben, Opfer eines fremdenfeindlichen Angriffs geworden zu sein.

Berlin - Das Amtsgericht Berlin-Tiergarten sehe den dringenden Tatverdacht, dass der Beschuldigte den Behörden vorgetäuscht habe, Opfer eines fremdenfeindlichen Überfalls geworden zu sein, sagte ein Sprecher des Kammergerichts am Freitag.

Er sagte aus, dass ihn drei schwarz gekleidete und kahlgeschorene Männer wegen seiner Nationalität beleidigt und dann mit einem Baseballschläger angegriffen hätten. Der Mann war allerdings erst mehrere Stunden nach der von ihm angegebenen Tatzeit mit gebrochener Kniescheibe am gut zwei Kilometer entfernten Alexanderplatz gefunden worden. Für die vermeintliche Tat hatten sich zudem keine Zeugen gefunden. Der Fall hatte auch in den italienischen Medien für Aufsehen gesorgt.

Nach Auswertung der Überwachungskameras des S-Bahnhofs Alexanderplatz und den Angaben des Beschuldigten vor der Ermittlungsrichterin besteht nach Gerichtsangaben der dringende Verdacht, dass sich der Mann entgegen seinen früheren Angaben bei einem Sturz auf die Gleise am Alexanderplatz ohne Fremdeinwirkung verletzt habe. (tso/dpa)

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