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Update

Handgranate auf Ex-Frau und Rivalen geworfen?: In Berlin angeklagter 61-Jähriger weist Vorwürfe zu Prozessbeginn zurück

Ein Mann soll seiner Ex-Partnerin in Reinickendorf aufgelauert und eine Handgranate auf sie und ihre Begleiter geworfen haben. Vor Gericht stellte er den Fall anders dar.

| Update:

Eine weite Reise lag hinter Mirsad O., als er in Berlin-Reinickendorf auf seine Ex-Frau wartete. Er soll aus seiner serbischen Heimat nach Berlin gefahren sein – aus Sicht der Ermittler mit einer Handgranate und einem Messer bewaffnet. Eifersucht und Rache sollen ihn getrieben haben. Als die 42-Jährige mit ihrem neuen Partner und einer Begleiterin erschien, soll O. die Handgranate geworfen haben. Im Prozess wegen versuchten Mordes in drei Fällen bestritt er am Dienstag einen Anschlag, von alten Schulden war vielmehr die Rede.

Der 61-jährige Mirsad O. und Almasa O. haben zwei Söhne. Beide seien inzwischen erwachsen, hieß es am Rande. Im Mai 2022 sei die Ehe auf Betreiben der Frau geschieden worden. Danach soll sie ihre Heimat verlassen und nach Berlin zu einem neuen Partner gezogen sein, der allerdings ein alter Bekannter der Familie sei.

20.000
Euro wollte der Angeklagte nach eigener Aussage von seiner Ex-Frau zurückfordern.

„Aus Rache und aus Kränkung über die Scheidung sowie aus Eifersucht“ habe O. die 42-Jährige und den damals 61 Jahre alten Nebenbuhler töten wollen, heißt es in der Anklage. Am 24. März dieses Jahres gegen 23.15 Uhr soll er eine Handgranate in Richtung seiner Ex-Frau geworfen haben. Der Rivale und die Bekannte (48) seien durch Splitter verletzt worden. O. soll dann mit einem Messer erst auf den Nebenbuhler, dann auf seine Ex eingestochen haben. Bis einer der Söhne eingegriffen habe. Der Rivale konnte nur durch eine Notoperation gerettet werden.

Der Angeklagte erklärte nun, er habe seine Ex-Frau nicht töten wollen – „zumal sie die Mutter meiner Kinder ist“. Er habe mit ihr reden wollen, weil sie 20.000 Euro mitgenommen habe, die ihr nicht zugestanden hätten. Und auch ihr neuer Partner habe ihm Geld geschuldet – „6000 Euro, geliehen für eine Heirat“.

Die Version des Angeklagten: Als er alkoholisiert vor dem Haus stand, habe der Nebenbuhler plötzlich etwas geworfen – „wie ein Feuerwerkskörper, ich nahm es auf und warf es zurück“. Es sei zu einer Rangelei gekommen, er habe sich gewehrt, habe geschlagen. Der Prozess geht am Donnerstag weiter.

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