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© Foto: Tsp/Kitty Kleist-Heinrich

Hansaviertel will Weltkulturerbe werden: Wenn Berliner Bürokratie-Wirrwarr große Ambitionen behindert

Vielleicht ist das Hansaviertel der falsche Kandidat fürs Welterbe. Im Bezirksamt Mitte hapert es schon an der notwendigen Kommunikation.

Elisabeth Binder
Eine Glosse von Elisabeth Binder

Stand:

Hochfliegende Pläne treffen auf Abgründe der Bürokratie. Am Beispiel des Hansaviertels in Berlin-Mitte ist das ganz deutlich zu sehen. Es klingt schon recht kafkaesk, dass die untere Denkmalschutzbehörde im Bezirksamt Tiergarten davon ausgeht, dass das Straßen- und Grünflächenamt im selben Amt Eigentümer eines denkmalgeschützten, beschädigten Dachs ist, das demnächst zum Weltkulturerbe gehören soll.

Ein Antrag auf Genehmigung einer Maßnahme (sprich: Reparatur) liegt offensichtlich nicht vor, also kann auch kein Bescheid ergehen. Und ohne Bescheid kann selbstredend nichts gemacht werden. Und das schon seit Jahren.

Ernsthaft? Und das ist keine Satire? Man müsste doch nur mal von Tür zu Tür gehen und ein paar Worte miteinander reden. Etwa so: „Könntet ihr da mal einen ordentlichen Handwerker beauftragen?“ „Klar, machen wir“. Würde anderswo auch als Kantinengespräch funktionieren.

Stattdessen scheint der Bezirk an erstarrten Bürokratie-Ritualen zu ersticken, die verhindern, statt zu ermöglichen. Vielleicht gehen die Anträge aufs Weltkulturerbe von den falschen Kandidaten aus.

Die Berliner Bürokratie würde den Sprung in die Liste mit links schaffen. Und noch leichter, wenn es auch eine Liste für das Weltunkulturerbe gäbe.

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