
© dpa/Klaus-Dietmar Gabbert
Haus soll Ex-Hertha-Spieler gehören: Schüsse auf zwei Gebäude in Berlin-Reinickendorf binnen drei Tagen
In der Nacht auf Dienstag fallen Schüsse auf eine Fahrschule in Reinickendorf. Drei Tage zuvor hatten Unbekannte bereits auf ein Wohnhaus geschossen, das einem ehemaligen Hertha-Spieler gehören soll.
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Binnen drei Tagen sind in Berlin-Reinickendorf Schüsse auf die Fassaden zweier Gebäude gefallen. Am späten Sonnabend wurde, wie zuvor berichtet, aus einem Auto heraus auf ein Wohnhaus in Tegel geschossen. In diesem Fall gibt es nun eine neue Wendung: Die Immobilie soll laut Bericht der „B.Z.“ dem 26 Jahre alten Profi-Fußballer Muhammed Kiprit gehören, der früher bei Hertha BSC unter Vertrag stand.
Die Schüsse auf das Wohnhaus am Sonnabend wurden laut Polizei gegen 21.30 Uhr aus einem Fahrzeug heraus abgegeben. Bewohner tätigten anschließend den Notruf.
Kiprit stehe noch auf dem Klingelschild, obwohl er derzeit nicht in Berlin wohne, berichtet die „B.Z.“. Eine zweite Familie sei in dem Haus gemeldet – ob die Immobilie untervermietet ist, sei nicht klar. Ein Polizeisprecher konnte auf Tagesspiegel-Anfrage keine Auskünfte zum Besitzer des Gebäudes geben.
Nur drei Tage nach dem Vorfall fielen in der Nacht auf Dienstag abermals Schüsse in Reinickendorf, diesmal auf eine Fahrschule in der Scharnweberstraße. Geschossen wurde gegen 2.45 Uhr, wie der Polizeisprecher sagte. Beamte fanden demnach mehrere Einschusslöcher und eine beschädigte Glasscheibe vor.
Vor rund einem Monat waren an der Fassade der Fahrschule bereits Einschusslöcher festgestellt worden. Die Löcher in der Schaufensterscheibe wurden am Morgen entdeckt. Die Polizei prüft nun einen Zusammenhang, wie eine Sprecherin sagte.
Bei keinem der drei Vorfälle wurden Menschen verletzt. Die Ermittlungen des Landeskriminalamtes (LKA) laufen.
Immer wieder kam es in den vergangenen Wochen zu Schüssen auf Menschen in Berlin. Am Freitagabend wurde ein Mann vor einem Imbiss in Lichtenberg lebensgefährlich durch Schüsse verletzt. Am Mittwochabend wurde ein 27-Jähriger, der im Auto unterwegs war, aus einem anderen Wagen heraus angeschossen und am Bein verletzt.
Ende Oktober waren bei drei verschiedenen Schussangriffen binnen acht Tagen drei Menschen verletzt worden. Ein Mann schwebte in Lebensgefahr und musste notoperiert werden.
Die Polizei ordnet die Vorfälle als Auseinandersetzungen und Revierkämpfe zwischen Banden ein. Es gebe eine wachsende Tendenz, Konflikte mit Waffengewalt auf der Straße zu klären, sagte der Sprecher der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Benjamin Jendro.
Innensenatorin Iris Spranger (SPD) will erweiterte Befugnisse für die Ermittlungsbehörden im Kampf gegen Schießereien erreichen, wie sie dem Tagesspiegel sagte. Dazu zählt unter anderem die Telefonüberwachung von Personen, bei denen eine illegale Waffe gefunden wurde.
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