Berlin: Hilda und Elsa Amezada aus Mexiko
„Ein Leben ohne Sport ist für uns auch jetzt mit Mitte vierzig unvorstellbar. Klar, dass wir da beim Turnfest in Berlin als Trainerinnen von 16 Mädchen und Jungen aus Mexiko dabei sind.
„Ein Leben ohne Sport ist für uns auch jetzt mit Mitte vierzig unvorstellbar. Klar, dass wir da beim Turnfest in Berlin als Trainerinnen von 16 Mädchen und Jungen aus Mexiko dabei sind. Wir sind Zwillinge, wir gehören zusammen, und genauso gehört das Turnen zu uns und unseren Familien. Schon mit 15 Jahren haben wir an der Olympiade 1972 in München teilgenommen. Das werden wir nie
vergessen. Erst war alles so fröhlich, und dann kam der Terroranschlag auf die israelische Mannschaft. Wir mussten sogar früher zurück nach Mexiko fliegen. In unserer Heimatstadt Veracruz östlich von MexikoCity haben wir nun seit drei Jahren eine eigene Turnerschule namens Amezaga Gym. Wer was werden will im Turnen, muss mit vier Jahren anfangen, sonst ist es für den Leistungssport zu spät. Egal, wie gut die Kinder sind – sie wollen alle später mal wie wir bei Olympia mitmachen. Unser Job als Trainerinnen ist es, ihnen klarzumachen, dass der Weg dahin lang und schwierig ist – und dass es nur die wenigsten schaffen.
Man muss aber versuchen, auf diesem Weg glücklich zu sein. Beim Turnen überwindet man viele Ängste. Man trainiert Jahre für nur ein paar entscheidende Minuten. Aber man lebt die Konkurrenz zu anderen Menschen auf ehrliche Weise aus. Und in dieser Gesellschaft ist Konkurrenz doch alltäglich. Ein Leben ohne Sport wäre für uns ein Leben ohne Ziel.“
(aufgezeichnet von
Annette Kögel)
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