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Berlin: Hoch im Plus

Mit einem entspannten Festball feierten Berliner Kaufleute und Industrielle das Ende der Saison

Wenn der Verein Berliner Kaufleute und Industrieller (VBKI) feiert, ist die Kulisse im Interconti ähnlich elegant wie beim Bundespresseball – und die Zahl der Teilnehmer mit über 2700 sogar noch größer. Trotzdem hat der Festball einen familiären, angenehm entspannten Touch. Wer hierherkommt, will in erster Linie einen schönen Abend verleben und keinen Pflichttermin absolvieren.

„Immer mehr Gäste kommen aus dem ganzen Bundesgebiet“, freute sich VBKI-Präsident Klaus von der Heyde über die Strahlkraft seines Balls. Seit Januar sei der Ball ausverkauft gewesen, viele Kartenwünsche konnten nicht mehr berücksichtigt werden.

Schirmherr war der britische Botschafter Sir Peter Torry, der in einer kurzen Ansprache hervorhob, wie erfreulich sich in den letzten Jahren die deutsch-britischen Beziehungen weiterentwickelt haben. Und dass Berlin in Großbritannien inzwischen als cool gelte. Zusammen mit Ingrid von der Heyde, die in einer langen, atlantikblauen Robe gekommen war, tanzte er den Eröffnungstanz, neben seiner Tochter Harriet, die mit Klaus von der Heyde übers Parkett glitt und ihre erkrankte Mutter charmant vertrat. Hartwig Piepenbrock und seine Frau nutzten den Ball zum Treffen mit Sohn und Schwiegertochter, die aus Osnabrück angereist waren. Die üblichen Bewohner der Berliner Nächte waren kaum vertreten, dafür die Vorstandsvorsitzende der Berliner Stadtreinigungsbetriebe Vera Gäde-Butzlaff, der Vorsitzende der Deutsch-Britischen Gesellschaft Gebhardt von Moltke, Bischof Wolfgang Huber und der außenpolitische Berater des VBKI, Botschafter a. D. Bernhard von der Planitz.

Zum Erfolg dieses Balls trägt auch bei, dass der Hype fehlt: Keine rangelnden Fotografen am roten Teppich, die schier ausrasten, wenn sie erst zum dritten Mal in derselben Woche die Justizministerin fotografieren dürfen, keine späte Verlosung, die Glückssucher zwingt, bis mindestens nachts um zwei zu bleiben, keine eigens eingeflogenen Gesangsstars, vor denen man niederknien müsste. Stattdessen mitreißende Musik von Gruppen, die ihr Handwerk verstehen, tolle Buffets mit Entenbuletten und Wolfsbarsch auf Artischockensalat und eine Modenschau mit Leipziger Design. Dazu ein Preis-Leistungs-Verhältnis, an dem es nichts zu mäkeln gibt. 190 Euro kosteten die Karten, Essen und Getränke inklusive, außerdem der Beitrag für einen guten Zweck, denn der Erlös soll in das VBKI-Bürgernetzwerk Bildung fließen.

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