zum Hauptinhalt
Die Deutsche Bank erzielte 2021 die höchsten Gewinne seit zehn Jahren.

© picture alliance/Arne Dedert

Wegen des Ukraine-Krieges: Hunderte Deutsche Bank-Programmierer wechseln aus Russland nach Berlin

Die Deutsche Bank hat etwa 1500 IT-Beschäftigten in Russland einen Wechsel angeboten. Mehrere Hundert arbeiten schon im neuen Berliner Technologiezentrum.

Die Deutsche Bank holt Hunderte Programmierer aus ihrem Technologiezentrum in Russland nach Berlin. Deutschlands größtes Geldhaus habe allen etwa 1500 Beschäftigten ihres russischen IT-Zentrums, das sich auf die Standorte St. Petersburg und Moskau verteilt, eine Stelle in Deutschland angeboten, berichtete das „Handelsblatt“ (Dienstag) unter Berufung auf Insider.

Eine mittlere dreistellige Zahl der Mitarbeiter sei bereits in das neue Technologiezentrum der Bank in Berlin gewechselt. Die Deutsche Bank wollte sich auf Anfrage nicht zu dem Bericht äußern.

Anfang März hatte die Deutsche Bank mitgeteilt, sie halte die operationellen Risiken aus einer möglichen Schließung des Technologiezentrums in Russland für „sehr begrenzt“: „Es handelt sich nur um eines von mehreren Technologiezentren der Bank weltweit; ein Ausfall stellt deshalb kein wesentliches Risiko für den globalen Geschäftsbetrieb dar.“ Weitere IT-Zentren betreibt die Deutsche Bank in Bukarest, in den USA und in Indien.

Im Zwischenbericht für das erste Quartal schlug der Dax-Konzern mit Blick auf sein Technologiezentrum in Russland vorsichtigere Töne an: „Wir sind dem Risiko ausgesetzt, dass unsere Fähigkeit, diese Technologieressourcen zu nutzen, beeinträchtigt wird oder verloren geht, z. B. aufgrund von Sanktionen des Westens, staatlich initiierten Maßnahmen in Russland oder Maßnahmen des Managements.“

[Wenn Sie alle aktuellen Nachrichten live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräteherunterladen können.]

Mit der nun eingeleiteten Verlagerung von Personal begrenze die Deutsche Bank ihr Risiko, Fachwissen zu verlieren, sollte es aufgrund der Spannungen zwischen der EU und Russland wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine unmöglich werden, das Technologiezentrum in Russland weiterzuführen, schreibt das „Handelsblatt“. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false