
© Gestaltung: Tagesspiegel/Fotos: Gerichtsmedizin, Stefan Weger
„Ich hörte ihre Schreie“: Tödlicher Wahn in Zeiten von Corona
Ein 34-Jähriger tötet die eigene Mutter, seine Schwester hatte er zuvor eingesperrt. Als die Polizei ihn nur Stunden später fasst, irrt er nackt und blutverschmiert durch die Straßen.
Stand:
Auf dem Sektionstisch liegt: eine zierliche Frau, 53 Jahre alt, 1,53 Meter groß, 47 Kilogramm schwer. Die bräunlichen Haare sind blutverklebt, durchtränkt auch das T-Shirt und die Unterhose. Ihre Augen sind geöffnet. Um den Hals trägt sie eine silberne Kette mit einem Anhänger, dazu Ohrstecker in Form von Flügeln.
In den frühen Morgenstunden des 31. März 2020 erreichten die Berliner Polizei mehrere Notrufe aus einem Mietshaus in Berlin-Marzahn. Im Flur der neunten Etage liegt Anna Popow (Name geändert) vor ihrer offenen Wohnungstür. Für sie kommt jede Hilfe zu spät. Ihre Tochter Sofia, 20, finden die Beamten drinnen eingesperrt in ihrem Zimmer.
Was ist hier geschehen? Ist ein Einbruch außer Kontrolle geraten? War es ein geplanter Mord? Oder gab es Streit in der Familie?
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