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Symbolisch. Christian Gaebler nahm die Unterschriften entgegen.

© Sören Stache/dpa

Initiative "Kitakrise" im Roten Rathaus: 70.000 Unterschriften für mehr Kitaplätze

In der Sprechstunde des Regierenden Bürgermeisters wollte die Initiative "Kitakrise" ihre gesammelten Unterschriften übergeben. Das klappte nicht ganz.

„Die Kitakrise ist nicht vorbei“ – das war die Botschaft der Mütter, die am Mittwoch einen USB-Stick mit rund 70.000 Unterschriften an den Chef der Senatskanzlei, Christian Gaebler (SPD), überreichten.

Mit der Aktion wollten sie vor allem darauf aufmerksam machen, dass viele Familien noch immer keinen Kitaplatz gefunden haben, obwohl ihnen zum August eine Entspannung der Lage in Aussicht gestellt worden war.

Der Chef der Senatskanzlei sprang ein

Eigentlich wollten die Initiatorinnen, Christiane Kroke und Katharina Mahrt, die Unterschriften für ihre Petition zum Kitaplatzmangel öffentlich an den Regierenden Bürgermeister Michael Müller (SPD) übergeben – anlässlich ihres Termins in seiner Bürgersprechstunde.

Das allerdings war nicht möglich, weil die Sprechstunde nicht für dererlei Aktionen gedacht sei, wie man ihnen mitteilte. Somit kam Gaebler ins Spiel, der die Unterschriften entgegennahm, bevor Mahrt und Kroke zu Müller gingen.

Michael Müller sagt Unterstützung zu

Nach dem Gespräch berichtete Mahrt, Müller wolle sich dafür einsetzen, dass die Kostenübernahme für die Babysitter, die mangels Kitaplatz einspringen, künftig unbürokratischer gehandhabt werden solle.

Zudem wolle er sich für eine höhere Wertschätzung des Erzieherberufs stark machen. Was aber die Forderung nach einer sofortigen Zulage für Erzieherinnen anbelangt, habe Müller kein Entgegenkommen signalisiert.

Vorwürfe an Jugendämter

„Ich hätte mir mehr erwartet. Der Senat muss mehr für uns Eltern tun“, sagte Kroke. Mahrt berichtete mit Hinweis auf entsprechende Erfahrungen von Eltern, dass es nicht nur Bezirke gebe, die die Übergangsbetreuung zu spät zahlten, sondern sogar welche, die sich weigerten, den Anspruch auf eine solche Übergangszahlung anzuerkennen. Dies führe dazu, dass es Eltern, die wenig Geld hätten, noch schwerer falle, das Fehlen eines Kitaplatzes zu kompensieren. Mahrt forderte, dass es möglich sein müsse, eine privat organisierte Kinderbetreuung wie einen Babysitter direkt über den Kitagutschein abzurechnen.

Wie berichtet, hatte die Initiative Kitakrise mit einer Demonstration im Mai gegen den Kitaplatzmangel protestiert. Anfang des Jahres hatte es die ersten Klagen von Eltern gegeben, die mangels Kitaplatz ihre Elternzeit verlängern mussten.

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