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Margot Käßmann

© ddp

Ehemalige Bischöfin: Käßmann wieder auf der Kanzel

Die ehemalige Bischöfin trat am Donnerstag in der Marienkirche auf – und wohnt jetzt auch in Berlin. Dies war ihr erster öffentlicher Auftritt, nachdem sie aus den USA zurückkehrte, wo sie drei Monate Gastdozentin an der Emory University in Atlanta war.

Sie wolle zu neuen Ufern aufbrechen, hatte Margot Käßmann nach ihrem Rücktritt von ihren Ämtern nach einer Alkoholfahrt im vergangenen Jahr angekündigt – und dies wörtlich umgesetzt. Vom Bischofshaus am Ufer des Maschsees in Hannover zog die frühere EKD-Ratsvorsitzende vor kurzem an die Spree. In Berlin wohnt und arbeitet eine ihrer vier Töchter, hier war sie als Bischöfin oft zu Gast – und hier hatte sie Donnerstagabend ihren ersten öffentlichen Auftritt, nachdem sie vor Weihnachten aus den USA zurückkehrte. Dort war sie drei Monate Gastdozentin an der Emory University in Atlanta.

In ihrem Blog aus den USA hat Margot Käßmann immer wieder beschrieben, wie sie das Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen dort beeindruckt hat. Um die Frage, wie sich Fremde mit Respekt begegnen können, ging es ihr auch in der Predigt, die sie abends in der Marienkirche am Alexanderplatz hielt. Anlass war das 175-jährige Bestehen der Gossner Mission, einem kleinen Missions- und Hilfswerk, das sich etwa in Indien engagiert. Es war voll in der Kirche, rund ein Drittel der Besucher kam wohl nur wegen Käßmann. Diese begann schnell sprechend, wurde mit der Zeit dann ruhiger. „Missionsgeschichte wird meist von denen geschrieben, die losgegangen sind in ein fremdes Land. Es ist wichtig, auch die Geschichte derer zu hören, bei denen sie ankamen“, sagte Käßmann – und bezog sich auf die Weisen aus dem Morgenland, die dem Jesuskind und zugleich der Kultur, auf die sie trafen, Respekt erwiesen hätten. Mit dem Thema Interkulturalität will sich Käßmann auch an der Ruhr-Universität Bochum befassen, wo die 52-Jährige eine einjährige Forschungs- und Lehrtätigkeit beginnt.

Ob sie dann in der evangelischen Kirche wieder eine Position übernehmen wird, ist offen. „Wer weiß?“, schrieb sie in ihrer letzten „Notiz aus Übersee“.

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