
© ÖBB/Harald Eisenberger
Privatunternehmen springt ein: Nachtzug von Berlin nach Stockholm gerettet
Die Zugverbindung zwischen Berlin und Stockholm sollte 2026 enden – doch der Betreiber RDC will weitermachen und Reisende klimafreundlich durch Europa bringen.
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Trotz des angekündigten Endes der staatlichen Förderung in Schweden will die RDC Deutschland Gruppe die Nachtzugverbindung zwischen Berlin, Hamburg und Stockholm fortführen. Das teilte das Unternehmen am Montag mit. Damit bleibt eine der wenigen internationalen Nachtzuglinien Europas auch über den Sommer 2026 hinaus bestehen.
Das schwedische Verkehrsministerium Trafikverket hatte zuvor angekündigt, den Vertrag mit der staatlichen Bahngesellschaft SJ über den Betrieb des Nachtzugs SJ EuroNight nicht zu verlängern. Die bisherige Förderung für die Strecke Hamburg–Stockholm läuft demnach Mitte 2026 aus.
Die Eisenbahngesellschaft RDC will sie nun in eigener Regie fortführen: „Wir haben gemeinsam mit unserem Partner SJ gezeigt, dass sich internationale Nachtzüge auch in einem herausfordernden Umfeld erfolgreich betreiben lassen“, sagt Markus Hunkel, Chief Executive Officer von RDC Deutschland. „Diese Verbindung ist ein wichtiges Bindeglied im europäischen Nachtzugnetz.“
Hohe Konkurrenz durch Fluggesellschaften
Als auf Nachtzugverkehre spezialisiertes Unternehmen verfüge RDC über die nötige Erfahrung und Infrastruktur, um den Betrieb langfristig zu sichern. Das Unternehmen betonte dabei sowohl die klimapolitische Bedeutung als auch die Relevanz für die Beschäftigten: Der Fortbestand der Linie bringe nicht nur nachhaltige Mobilität, sondern auch Planungssicherheit für die Mitarbeitenden.
Gleichzeitig verweist RDC auf die Herausforderungen des Nachtzugmarktes: „Nachtzüge sind kostenintensiv, und der Wettbewerb mit anderen Betreibern und Airlines bleibt bestehen“. Dennoch vertraue man auf die eigene Produktqualität und Marktkenntnis, so Hunkel: „Wenn sich der Markt verändert, suchen wir Lösungen.“
Die Nachtzugverbindung Berlin–Hamburg–Stockholm war im Sommer 2021 gestartet worden. Seitdem hat sie sich zu einer Alternative für klimabewusste Reisende entwickelt – nicht zuletzt aufgrund der Verbindung zwischen drei Metropolen in Deutschland und Skandinavien.
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