Kein Vorbeikommen für Autos: Gedenkmarsch der Bundeswehr zieht von Potsdam nach Berlin

Die Bundeswehr erinnert mit einem mehrtägigen Gedenkmarsch zwischen Potsdam und Berlin an ums Leben gekommene Soldatinnen und Soldaten sowie im Dienst verstorbene Bundeswehrangehörige.

Für 117 in den Auslandseinsätzen gefallene Soldaten marschieren die Teilnehmenden des Marsches 117 Kilometer weit. Dazu kommt eine letzte Strecke von 3406 Metern. Sie stehen symbolisch für die 3406 Bundeswehrangehörigen, die seit Bundeswehrgründung im Jahr 1955 im Dienst ums Leben gekommen sind. Die Gedenkveranstaltung startete bereits am Montag und endet am Donnerstag.

Am Mittwoch ziehen die Teilnehmenden von Potsdam/Nord über Fahrland nach Berlin. Um 8.15 Uhr beginnt der Marsch an der Havelland-Kaserne und zieht entlang der Maulbeerallee, zur historischen Mühle, Voltaireweg, Jägerallee, Pappelallee sowie der Potsdamer Straße, Rückertstraße, Marquardter Straße und Gellertstraße in Richtung der Blücher-Kaserne an der Sakrower Landstraße in Kladow.

Verkehrsteilnehmer sollten beachten, dass ein Vorbeifahren am Marschverband nicht möglich sein wird. Am Donnerstag zieht der Verband dann nach Tiergarten weiter.

Der Marsch ist in mehrere Etappen gegliedert. Bei der letzten Etappe am Donnerstag in Berlin führt der Marsch am Reichstagsgebäude und dem Brandenburger Tor vorbei zum Bendlerblock.

Wie der Bundeswehrverband mitteilt, wird jeder Teilnehmende das Namensband eines der 3406 im Dienst verstorbenen Bundeswehrangehörigen während des Marschs an der Brust tragen.

Viele Soldaten sehen den Marsch auch als Traumabewältigung, „weil sie hier das herauslassen können, was an anderer Stelle nicht geht, nämlich ihre Emotionen, die draußen vielleicht keiner mehr versteht“, sagte der Organisator der Veranstaltung, Oberst Manfred Schreiber, dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB). Der Marsch findet bereits zum siebten Mal statt. (Tsp)