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Berlin: Keine Kaninchen

Oldtimer – da geht den meisten Autofreunden das Herz auf. So eine knatterige Kutsche mit Glubschaugen, Speichenrädern und hinten angeschraubtem Kofferraum mobilisiert anscheinend Instinkte, die sonst Teddybären und Kaninchen vorbehalten sind.

Oldtimer – da geht den meisten Autofreunden das Herz auf. So eine knatterige Kutsche mit Glubschaugen, Speichenrädern und hinten angeschraubtem Kofferraum mobilisiert anscheinend Instinkte, die sonst Teddybären und Kaninchen vorbehalten sind. Vermutlich werden diese Fahrzeuge deshalb auch vom Gesetzgeber mit einer kuscheligen Kfz-Steuer bedacht, die etwa halb so hoch ist wie für ein modernes Dieselfahrzeug mit Partikelfilter.

Widersinnig ist das schon deshalb, weil dieses Privileg nicht nur jenen nützt, die einmal jährlich ihren Bugatti aus der Garage in die Werkstatt und zurück lenken, sondern auch anderen, die nur einen alten Käfer fahren und mit ihm tagtäglich die Stadt verpesten. Deshalb ist es gut und richtig, dass diese angeblich historisch wertvollen Dreckschleudern nun wenigstens nicht auch noch begünstigt werden, wenn es um die Plaketten für den Innenstadtring geht.

Alte Autos sind ein Hobby, das jeder mit sich selbst abmachen muss. Auch wenn die Gefährte manchmal sehr süß ausschauen: Ein Recht, mit ihnen ungehindert die Luft zu vergiften, lässt sich daraus nicht herleiten. (Seite 12)

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