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Die Hauptlast der Care-Arbeit tragen nach wie vor die Mütter

© Christian Beutler/dpa

Kinderbetreuung im zweiten Pandemiejahr: Berliner Mütter nehmen dreimal mehr Kinderkrankentage als Väter

Auch 2021 trugen Mütter die Hauptlast der Care-Arbeit für ihre kranken Kinder, wie Zahlen der AOK nahelegen. Die Versicherung sieht leichte Fortschritte.

Im vergangenen Jahr lag die Last bei der Betreuung kranker Kinder in Berlin offenbar erneut bei den Frauen. Das geht aus einer Datenanalyse der AOK Nordost hervor, die seit 2017 rund 222.000 Kinderkrankentage ihrer Versicherten auswertet.

Nur 28 Prozent aller Anträge stammten 2021 von Männern. Wenn das Kind krank, Kita oder Schulklassen geschlossen waren, blieben erneut hauptsächlich Mütter bei ihrem Nachwuchs.

Laut Angaben der Krankenkasse ist in Berlin rund jeder Fünfte AOK-versichert, was die Analyse annährend repräsentativ mache.

Im Vergleich zum ersten Pandemiejahr 2020 sieht die Versicherung leichte Fortschritte in Richtung einer gerechteren Lastenverteilung: Demnach übernahmen im zweiten Pandemiejahr vier Prozent mehr Väter zu Hause Verantwortung für ihre kranken Kinder.

Im Jahr 2020 hatte die Versicherung Rückschritte in der Gleichberechtigung vermerkt, weil in den Lockdown-Phasen mit Kita- und Schulschließungen deutlich weniger Männer mit der Kinderbetreuung befasst waren als in Vorjahren.

Weil die Bundesregierung im vergangenen Jahr den Elternanspruch auf Kinderkrankentage bei gesetzlich Versicherten von zehn auf 30 Tage im Jahr erhöht hatte, nahmen die Männer-Krankentage auch in absoluten Zahlen erheblich zu: 19.200 Kinderkrankentage beantragten Berliner AOK-versicherte Väter – eine Zunahme von 130 Prozent zum Vorjahr.

Entsprechend der leichten Verschiebung zu den Männern kamen AOK-versicherte Frauen auf ein Plus von 90 Prozent.

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Die Ersatzleistung des Kinderkrankgelds während der Betreuungszeiten des Kindes beträgt laut Bundesfamilienministerium ungefähr 90 Prozent des ausgefallenen Nettoarbeitsentgelts. Nach Auslaufen des Infektionsschutzgesetzes am 19. März wird das Kinderkrankengeld nur noch im Fall der Erkrankung eines Kindes gewährt. Der Anspruch wurde zuvor auch gewährt, wenn ein Kind nach Infektionsfällen in Kita oder Schule in Quarantäne geschickt wurde.

Ähnlich wie in Berlin ist die Entwicklung in Brandenburg. Dort entfielen 2021 nur 27 Prozent der Kinderkrankentage auf Männer, 2020 waren es 25 Prozent.

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