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Der Sonnenaufgang zeichnet sich ab hinter der Stadtsilhouette mit dem Fernsehturm und dem Funkturm in Berlin, 04.09.2024. Berlin Deutschland *** The sun rises behind the city skyline with the television tower and the radio tower in Berlin, 04 09 2024 Berlin Germany Copyright: xFlorianxGaertner/photothek.dex

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Klimaforscher warnt: „In Berlin werden wir mit Temperaturen von 45 Grad Celsius leben“

Stefan Rahmstorf warnt in Berlin vor extremen Folgen der Erderwärmung. Beim Klimastreik fordert Fridays for Future entschlossenes Handeln.

Stand:

In Berlin hat der Klimaforscher Stefan Rahmstorf auf einem Klimastreik von Fridays for Future vor gravierenden Folgen bei einer Erderwärmung von 2,8 Grad Celsius gewarnt. „In Berlin werden wir mit Temperaturen von 45 Grad Celsius leben“, sagte der Abteilungsleiter Erdsystemanalyse am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) am Freitag.

Die Klimaschutzbewegung Fridays for Future demonstrierte am Freitag laut eigenen Angaben mit 2.000 Menschen in Berlin, die Polizei sprach von 600 Teilnehmenden.

„Die Wetterextreme sind schon weit außerhalb des historischen Erfahrungsbereichs“, erklärte Rahmstorf. Derzeit befinde sich die globale Erwärmung bei 1,4 Grad Celsius. Der Kipppunkt für Wassertemperaturen sei ihm zufolge bereits überschritten. Bei 2,8 Grad Celsius würde „nichts mehr übrig bleiben von den Korallenriffen“.

„Haltet eure Versprechen“

Das Golfstromsystem, das für angenehme Temperaturen in Europa sorge, werde dann mit einer Wahrscheinlichkeit von 40 Prozent versagen. „Eine verantwortungsvolle Politik müsste die Chance bei 1 zu 1.000 begrenzen“, da ansonsten eine Katastrophe drohe. Einem neuen UN-Report zufolge steuert die Erde bis zum Ende des Jahrhunderts auf eine Erderwärmung von 2,8 Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Niveau zu.

Fridays for Future zeigte am Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor einen leuchtenden Schriftzug mit den Worten „Keep your Promises“ („Haltet eure Versprechen“). Weitere Organisationen schlossen sich dem Protest an, so zeigte Oxfam ebenfalls die leuchtenden Lettern „Tax the Rich“ („Besteuert die Reichen“). Auch die Nichtregierungsorganisation „attac“ und der Verein „German Zero“ waren mit Aktionen vertreten. Im Anschluss zog Fridays for Future mit den Teilnehmenden durch das Regierungsviertel.

Klimaaktivistin Luisa Neubauer kritisierte am Freitag im RBB-Hörfunk die Entscheidung von Union und SPD, die Ticketsteuer im Luftverkehr zu senken. Diese „Steuergeschenke an die Fluggesellschaften“ würden dafür sorgen, dass es „Richtung Fossil weitergeht“, statt nachhaltige Alternativen zu schaffen. „Das ist total irre, ehrlicherweise“, sagte Neubauer.

Laut Fridays for Future wurde bei dem weltweiten Klimastreik am Freitag in mehr als 75 deutschen Orten sowie etwa auf den Philippinen, in Brasilien, England oder Spanien demonstriert. Im brasilianischen Belem findet derzeit die 30. UN-Weltklimakonferenz statt. (epd)

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