Berlin: Kokain in Rumflaschen geschmuggelt
Plötzlich schien Sonne in den trüben Alltag des arbeitslosen Bürokaufmanns zu kommen. Ihm, der seit Jahren im Dunst von Alkohol und Drogen lebte, wurde ein Gratisurlaub in der Karibik angeboten – mit einem Flug erster Klasse und Luxushotel, sagte der 47-Jährige gestern vor dem Landgericht.
Plötzlich schien Sonne in den trüben Alltag des arbeitslosen Bürokaufmanns zu kommen. Ihm, der seit Jahren im Dunst von Alkohol und Drogen lebte, wurde ein Gratisurlaub in der Karibik angeboten – mit einem Flug erster Klasse und Luxushotel, sagte der 47-Jährige gestern vor dem Landgericht. Zusätzlich sollte er 1500 Euro bekommen und Kokain auf Kosten des Hauses. Die verlangte Gegenleistung brachte ihn auf die Anklagebank: Es geht um einen internationalen Drogenschmuggel. Der geständige Kreuzberger Ertugrul S. ist einer von zehn Angeklagten aus Berlin und der Dominikanischen Republik.
Die Angeklagten sollen im vergangenen Jahr in Schmuggelgeschäfte mit Kokain in Rumflaschen verstrickt gewesen sein. Das Rauschgift wurde offenbar in der Dominikanischen Republik verflüssigt, um es heimlich in Rumflaschen nach Deutschland und Holland zu bringen.
„Das Geld war verlockend“, sagte der Kreuzberger S. im Prozess. Sein Auftrag war es, vier Flaschen im Gepäck zu schmuggeln. Als er auf der Insel war, schien ihm die Sache gar nicht mehr risikofrei. Mit der nächsten Maschine sei er nach München geflogen und habe sich dem Zoll gestellt. Die Mehrzahl seiner Mitangeklagten schwieg zunächst. Der Prozess wird am Dienstag fortgesetzt. K.G.
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