
© dpa/Peter Kneffel
Kommunale Kitas in Berlin: Gewerkschaft Verdi ruft Erzieher zum Warnstreik am Donnerstag auf
Bis 35.000 Berliner Kinder müssen am Donnerstag zu Hause bleiben. Doch der Kita-Warnstreik zielt nicht auf eine Lohnerhöhung, sondern auf Entlastung ab. Weitere Streiktage könnten folgen.
Stand:
Die Gewerkschaft Verdi ruft die rund 7600 Beschäftigten der kommunalen Berliner Kindertagesstätten am Donnerstag zum Warnstreik auf. Nachdem der Tagesspiegel am Freitag exklusiv über die geplante Arbeitsniederlegung berichtet hatte, veröffentlichte Verdi am Montagmorgen einen entsprechenden Aufruf und auch den genauen Termin.
Den Angaben der Berliner Eigenbetriebe zufolge arbeiten die Erzieherinnen und Erzieher in 282 Kitas – und betreuen insgesamt rund 35.000 Kinder. „Wir rechnen mit einer hohen Beteiligung“, kündigte eine Sprecherin von Verdi an.
Anders als üblich zielt dieser Warnstreik aber nicht auf eine Lohnerhöhung ab. „Wir fordern einen Tarifvertrag, der die pädagogische Qualität sichert und Entlastung schaffen soll“, so die Sprecherin. Der Senat als Verhandlungspartei hatte nach Angaben von Verdi jedoch Verhandlungen abgelehnt. Die Gewerkschaft kündigte bereits an, auch nach Donnerstag weiter zu streiken, wenn der Senat ihr nicht entgegenkomme. Dann sei ein dreitägiger Warnstreik ab kommendem Montag geplant.
In diesem Tarifvertrag fordert Verdi konkret, das zahlenmäßige Verhältnis von pädagogischen Fachkräften zu Kindern vor allem mit Blick auf die hohen Krankheitsausfälle sowie die Ausbildungsbedingungen zu verbessern, und außerdem einen Belastungsausgleich, wenn getroffene Regelungen nicht eingehalten werden.
„Wir üben diesen Beruf mit einem hohen Verantwortungsgefühl gegenüber den Kindern und den Eltern aus. Doch die Zukunft unseres Berufs wird aktuell von den politisch Verantwortlichen aufs Spiel gesetzt, die die Krise nicht als solche ernst nehmen. Deshalb treten wir jetzt in den Streik, damit der Senat seine Blockadehaltung beendet“, sagte Martina Breitmann, Kita-Leiterin in einem Kita-Eigenbetrieb, laut Mitteilung von Verdi. (dpa, Tsp)
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: