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Berlin: Kranausleger schlitzte BVG-Bus auf

20-jähriger Frau wurde bei schwerem Unfall in Weißensee der Arm abgerissen. Heck eines Sattelschleppers war ausgeschwenkt

Ein Sattelschlepper hat gestern beim Abbiegen mit seiner Ladung – einem Kranausleger – einen BVG-Bus auf mehreren Meter Länge aufgerissen. Einer jungen Frau wurde dabei der linke Arm abgerissen. Die 20-Jährige hatte auf der letzten Sitzbank am Fenster gesessen. Die Fahrer der beiden Unfallautos und der Fahrgast, der direkt neben der Frau saß, erlitten schwere Schocks. Der Unfall ereignete sich um 13.56 Uhr auf der Kreuzung Rennbahnstraße und Gustav-Adolf- Straße in Weißensee. Die Schwerverletzte wurde in das Unfallkrankenhaus Berlin in Marzahn gefahren. Krankenhaus-Sprecherin Katrin Hölscher konnte gestern noch keine Prognose darüber abgeben, ob es gelingen wird, den Arm wieder anzunähen. Nach Angaben der Feuerwehr war der abgetrennte Arm zudem eingequetscht, es ist also kein glatter Schnitt, was die Operation erschwert.

So kam es zu dem Unfall: Beide Fahrzeuge befuhren die Rennbahnstraße in Richtung Nordwesten. Der Sattelschlepper war auf der Linksabbiegespur, um in die Gustav-Adolf-Straße abzubiegen, der Eindecker der Linie 155 fuhr auf der rechten Fahrbahn geradeaus. Nach ersten Erkenntnissen fuhren beide Fahrzeuge ein Stück parallel nebeneinander, jeder auf seiner Spur. Das Heck mit der Ladung schwenkte dann aus, als der Laster abbog – bei Sattelschleppern ist dies normal. Am Heck warnt sogar ein Schild davor: „Auflieger schwenkt aus“. Nach Angaben der Feuerwehr soll die Ladung des Lastwagens korrekt gesichert gewesen sein, allein das fahrzeugspezifische Ausschwenken soll den Unfall verursacht haben. „Das war Pech, dass der Bus genau neben dem Heck fuhr“, hieß es. Beide Fahrer konnten noch nicht befragt werden. Dem Busfahrer könne man keine Schuld zusprechen, sagte ein Polizist – und der Lastwagenfahrer wird sich auf den entgegenkommenden Verkehr konzentriert haben. Die Kreuzung war zwei Stunden gesperrt.

Der letzte schwere Unfall mit einem BVG-Bus in Berlin liegt zwei Monate zurück: Am Kurfürstendamm war ein Bus in eine Bäckerei gefahren. Am 1. Dezember 2001 war eine S-Bahn in einen Stahlträger gefahren, der an einem Kran hing. Der erste Waggon wurde auf fünf Metern Länge aufgeschlitzt, die Fahrgäste kamen mit dem Schrecken davon.

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