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Berlin: Krieger möbliert neu

Einrichtungshaus will in der Genthiner Straße in Tiergarten einen Neubau errichten

„Wegen Umbaus: Großer Räumungsverkauf bis 31.1.“, wirbt derzeit Möbel Krieger an der Genthiner Straße in Tiergarten. Denn Anfang Februar soll ein Teil des traditionsreichen Einrichtungshauses einem geplanten Neubau weichen. Dessen Eröffnung ist für den kommenden Oktober geplant. Noch liegen die Abriss- und Baugenehmigungen des Bezirksamts Mitte zwar nicht vor, aber Geschäftsführerin Sonja Krieger erwartet keine Probleme. Die bezirkliche Bauaufsicht teilte nur mit, das Verfahren sei „noch nicht abgeschlossen“.

Aus Sonja Kriegers Sicht sind die jahrzehntealten und „verwinkelten“ Räume einfach nicht mehr zeitgemäß. Außerdem soll ein großer Innenhof hinzukommen; die Verkaufsfläche steigt hingegen nur geringfügig. Am Sortiment werde sich nichts ändern, betonte die Chefin.

Auf der gegenüber liegenden Straßenseite hatte der Konkurrent Möbel Hübner seinen Standort bereits 2001 ausgebaut und sein Hochhaus modernisiert. Bei Möbel Krieger geht es jetzt um das Hauptgeschäft und den benachbarten Laden für Schlafzimmereinrichtungen. Auch eine seit langem leer stehende Apotheke wird umfunktioniert.

Nicht betroffen sind das Küchenstudio an der Ecke Kurfürstenstraße und das ebenfalls in der Genthiner Straße ansässige „Krieger for young“-Möbelhaus. Letzteres wird während des Umbaus in den anderen Häusern vorübergehend zur Ersatzverkaufsstätte für deren Sortiment. Dafür sind zwei Etagen vorgesehen.

Die Höhe der Investitionen wollte Sonja Krieger nicht nennen. Sie ist die Tochter des Seniorchefs Wilhelm Krieger, der im August 2000 im Alter von 86 Jahren verstorben war. Er hatte das Tischlerei- und Möbelgeschäft gegen Ende des Zweiten Weltkriegs von seinem Vater übernommen und später stark vergrößert. 1957 begann der Bau des Tiergartener Stammhauses. Zehn Jahre später übernahm Krieger zusätzlich die Firma Möbel Höffner. Inzwischen haben sich die Wege beider Firmen laut Höffner-Geschäftsführer Andreas Riedel wieder getrennt. Man sei aber zumindest noch „freundschaftlich miteinander verbunden“. Riedel lobte Kriegers Neubaupläne, schließlich hätten die dortigen Verkaufsräume „doch schon etwas Patina angesetzt“.

Auch von Höffner gab es in jüngster Zeit positive Meldungen – ganz entgegen dem allgemeinen Trend in der Möbelbranche. Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass sich Höffner an der wirtschaftlich angeschlagenen Firma Möbel Kraft in Bad Segeberg beteiligt hat – und damit zum zweitgrößten deutschen Möbelhändler nach Ikea geworden ist. Möbel Kraft will allerdings eigenständig bleiben; nach Angaben der Firma handelt es sich nicht um eine Mehrheitsbeteiligung. Bereits im Januar 2002 war Höffner mit einem 55-prozentigen Anteil bei der hessischen Firma Möbel Walther eingestiegen. Höffners Hauptsitz liegt heute in Waltersdorf, die Filiale an der Weddinger Pankstraße war einst das Stammhaus.

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