zum Hauptinhalt
Stefan Petzoldt und Eva Gleibs arbeiten im Kulturzentrum Schöneweide / Copyright: Julia Schmitz

© Julia Schmitz

Kulturzentrum Berlin-Schöneweide: Hier steht Gemeinschaft im Mittelpunkt

Vergangenes Jahr gab der Verein ratzfatz das Haus in der Schnellerstraße auf, jetzt gibt es einen neuen Betreiber. Geschäftsführer Stefan Petzoldt erzählt, welche Pläne er hat.

Stand:

Er ist neu in der Nachbarschaft, aber nicht neu im Bezirk: Stefan Petzoldt hat lange in Köpenick gelebt und im FEZ gearbeitet; seit April 2023 ist er Geschäftsführer des Vereins Alte Feuerwache, der stadtweit fünf Standorte mit Angeboten für Kinder und Jugendliche betreibt.

Nachdem der Verein ratzfatz im vergangenen Jahr bekannt gegeben hatte, das Kulturzentrum Schöneweide nicht weiterzuführen, machte ihn seine ehemalige Kollegin Eva Gleibs – die jetzt auch in Schöneweide mitarbeitet – auf die Ausschreibung aufmerksam.

Ein über die Jahre gewachsener Ort

„Großartig, dachte ich mir, das will ich machen“, sagt Petzold. Der Aspekt der kulturellen Bildung sei auch in den anderen Projekten verankert; in Schöneweide könnte er das noch größer aufziehen. Er bewarb sich als neuer Betreiber – und bekam den Zuschlag.

Das Kulturzentrum Schöneweide ist ein über Jahre gewachsener Ort. Wie funktioniert das, wenn man bestehende Strukturen übernehmen und gleichzeitig erneuern möchte? „Gerade sprechen wir mit allen Vereinen und Personen, die hier Veranstaltungen angeboten haben; wir wollen ihnen die Räumlichkeiten zu den Konditionen anbieten, die sie gewohnt sind“, sagt Petzold.

Natürlich komme ihnen dabei zugute, dass der Verein Alte Feuerwache bereits über langjährige Erfahrung in Sachen wie Organisation und Buchhaltung verfüge. „Darüber hinaus haben wir wirklich viele Ideen, was hier in Zukunft stattfinden kann. Wir wollen ein intergeneratives Kulturhaus schaffen, einen Ort der Begegnung zwischen Generationen, einen Ort gemeinsamer Erfahrungen.“

Weniger Vereinzelung, mehr Zusammenhalt

Im März starten sie mit einem Kreativprogramm für Kinder, in den Osterferien findet ein Zirkusprogramm statt; der Seniorenkaffee läuft wie gewohnt weiter. In Zukunft soll es regelmäßig Theater, Konzerte und Lesungen geben sowie Angebote für junge Mütter.

Besonders der Austausch unter Menschen sei ein wichtiges Anliegen des Kulturzentrums. „Wir haben eine große Vereinzelung von Menschen. Individualisierung wird ganz großgeschrieben und ist sicher auch ein schöner Aspekt. Aber sich dann als Gemeinschaft zu definieren, wird immer schwieriger“, sagt Petzoldt. „Wir beziehen alle Menschen auf Augenhöhe ein, wir setzen Standards für eine Kommunikation von Wertschätzung miteinander. Und ich glaube, das ist das, was so einen Ort schafft.“

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })