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Berlin: Kurz vorgestellt - Eberhard Diepgen ist Deutschlands dienstältester CDU-Landesvorsitzender und Regierungschef

Eberhard Diepgen kann sich ein Leben ohne das Amt des Regierenden Bürgermeisters vermutlich nicht mehr vorstellen. Heute wird er zum sechsten Male gewählt, der wohl dienstälteste Regierungs- und CDU-Chef in Deutschland.

Eberhard Diepgen kann sich ein Leben ohne das Amt des Regierenden Bürgermeisters vermutlich nicht mehr vorstellen. Heute wird er zum sechsten Male gewählt, der wohl dienstälteste Regierungs- und CDU-Chef in Deutschland. Sieht man vom rot-grünen Intermezzo 1989/90 ab, regiert er seit 1984, und seine Partei führt er schon seit Ende 1983. Auch an der dritten Auflage der Großen Koalition seit Anfang 1991 hatte er nie Zweifel. Ziemlich kaltblütig wartete er die Turbulenzen in der SPD ab; schließlich kennt er sich in seiner Heimatstadt aus. Am Ende hat er die Macht der CDU ausgebaut - und seine eigene. Jurist Diepgen trägt ab heute nicht nur den Hut des Regierenden, sondern auch den des Justizsenators, ein Novum in der Geschichte des Senats.

Dass der Regierende nach der Berliner Verfassung keine Richtlinienkompetenz hat, stört Diepgen mit seinen 58 Jahren nicht mehr. Er hat sich die Rolle des Stadtpräsidenten zugelegt. Sein Erfolgsgeheimnis ist seine unauffällige, vorsichtige, aber ungeheuer intensive und sachkundige Arbeit. Immer ist er zuvorkommend, immer rücksichtsvoll, immer kompromissbereit. Aber Kenner wissen, wie hartnäckig er seine Ziele verfolgt - und meistens erreicht. Die CDU-Linie pur samt Reibungen mit der SPD überlässt er denen mit der großen Klappe in der CDU. Auf die richtige Arbeitsteilung kommt es an. Keine Frage, dass ihm seine Partei das Amt erleichtert. Sie ist diszipliniert genug, Streit selten nach draußen zu tragen.

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