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Polizeibeamte stehen bei einer großen Kontrollaktion in Neukölln vor einem gastronomischen Betrieb. 

© picture alliance/dpa

Update

Lagebild zur Clankriminalität: Polizei zählt 388 aktive Clankriminelle in Berlin

Die Personen sollen im vergangenen Jahr mehr als 1000 Straftaten begangen haben. Besonders häufig sind Verkehrsstraftaten, Drogendelikte und Gewalttaten.

In Berlin sind nach Erkenntnissen der Polizei derzeit 388 Clan-Kriminelle aktiv. Sie sollen im vergangenen Jahr mehr als 1000 Straftaten begangen haben. Das geht aus dem Lagebericht "Clankriminalität" für 2020 hervor, das am Montag von der Senatsverwaltung für Inneres und Sport und der Berliner Polizei veröffentlicht wurde. Der Bericht listet die Maßnahmen gegen Clankriminalität aus dem vergangenen Jahr auf.

Innensenator Andreas Geisel (SPD) sagte, dass man sich bei der Bekämpfung der Clankriminalität noch am Anfang befinde, man jetzt aber einen Laufrhythmus gefunden. „Wir haben auch 2020 nicht nachgelassen beim Kampf gegen schwere Straftaten und öffentlichen Regelbruch. Polizei und Justiz machen sehr deutlich, dass unsere Stadt nicht den Clans gehört“, sagte Geisel.

Das polizeiliche Lagebild bezieht sich demnach ausschließlich auf Mitglieder aus Großfamilien „abgeschotteter arabischstämmiger Strukturen“. Mit rund 45 Prozent stellten deutsche Staatsbürger den größten Anteil unter diesen Clan-Kriminellen, gefolgt von libanesischen Staatsbürgern (18 Prozent) und Personen mit ungeklärter Staatsbürgerschaft (16 Prozent). Rund 95 Prozent der Clankriminellen seien Männer, heißt es in dem Lagebericht weiter. Die meisten (291) fielen als Mehrfach- oder Intensivtäter auf. 

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240 Polizeikontrollen wurden nach Angaben der Berichts der im vergangenen Jahr durchgeführt, dabei seien 525 Objekte kontrolliert und 85 Objekte geschlossen worden. Schwerpunkt im Bereich der "Clankriminalität" hätten dabei im Bereich der Verkehrsstraftaten (139), der Betäubungsmittelkriminalität (130), der Gewalt- (118) und Eigentumskriminalität (100) gelegen.

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Für das Begehen der Straftaten seien unter anderem Verbindungen und die Rocker-, Türsteher-, Boxer-, und Rapperszene genutzt worden, ebenso wie das Betreiben von Shisha-Bars, An- und Verkaufsgeschäften, Juweliergeschäften oder Autovermietungen. Unter anderem beschlagnahmt wurden mehr als 21.000 unversteuerte Zigaretten, mehr als 370 Kilogramm Wasserpfeifentabak, 91 Waffen und gefährliche Gegenstände und 78 Kraftfahrzeuge sowie zwei Motorräder.

Um die behördenweite Erkenntnislage zu kriminellen Strukturen im Phänomenbereich „Clankriminalität“ zu verbessern, wurde bereits im April 2019 das "Zentrum für Analyse und Koordination zur Bekämpfung krimineller Strukturen" (ZAK BkS) eingerichtet. Die Dienststelle dient als sogenannter Single Point of Contact (SPoC) für Landesbehörden und -organisationen, Bundesbehörden, andere Bundesländer sowie internationale Ansprechpartner. (Tsp/dpa)

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