Lesung für Island-Fans: Autor Arthúr Bollason tritt in den Nordischen Botschaften in Berlin auf

Island-Fans ist Arthúr Björgvin Bollason kein Unbekannter. Neben dem Handball-Trainer Alfreð Gíslason und dem Künstler Ólafur Elíasson gehört er zu den bekanntesten Isländern in Deutschland. Er hat schon viele Bücher über seine Heimat verfasst.

Und gerade jetzt, da Island zu einem immer beliebteren Reiseziel wird, tritt Bollason in den Nordischen Botschaften auf. Moderiert von Tilman Spreckelsen liest er aus seinem umfassenden Werk „Alles, was Sie über Island wissen müssen“. Und das ist mehr, als man denken sollte.

Die schönsten isländischen Sagas

Geprägt hat Bollason die Kindheit bei den Großeltern in Reykjavík, die seine Liebe zur Dichtung und Literatur seiner Heimat weckten. Sein bereits 2011 erschienenes Buch über die schönsten isländischen Sagas wurde zur späten Frucht dieser Erziehung. Währenddessen war seine Mutter als Fotomodell in Kanada tätig. Sein Vater wurde in den USA Chef der Fluggesellschaft Icelandair.

Dort heirateten die Eltern dann auch, und der Sohn konnte seine Ferien bei ihnen in New York verbringen. Auch Bollasons gute Vernetzung mit der ersten Politik-Liga in Island wurzelt in dieser Zeit. Schon als Schüler jobbte er als Bote für das Präsidialamt und das Kultusministerium.

Als Stipendiat des Deutschen Akademischen Austauschdienstes studierte er Literatur und Philosophie in Deutschland und legte anschließend eine Medienkarriere in Island hin.

Unter anderem moderierte Bollason eine philosophische Sendereihe im staatlichen Rundfunk, war von München aus auch als Auslandskorrespondent fürs Radio tätig. Später erlangte er Popularität als Moderator eines Kulturmagazins im isländischen Fernsehen. Eine Zeit lang leitete er das isländische Saga-Zentrum in Hvolsvollur.

Inzwischen lebt der Vater von vier Kindern wieder in Deutschland. Das Leben seiner Landsleute am Polarkreis und ihre Auseinandersetzung mit den Naturgewalten lässt ihn aber nicht los.

So wird es nach der Begrüßung von Botschafter Auðunn Atlason kaum bei einer reinen Lesung bleiben. Es gibt wohl nur wenige Fragen zu seinem Heimatland, auf die der eloquente Isländer keine Antwort parat hat.