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Zur Demonstration am 1. Mai in Berlin ist ein Redetext der früheren RAF-Terroristin Klette eingeplant.

© Sebastian Gollnow/dpa

Kurz nach Prozessstart in Celle: 1. Mai-Demonstration in Berlin mit Text der mutmaßlichen Ex-RAF-Frau Klette

Zur linksradikalen 1. Mai-Demo in Berlin ist Daniela Klette als Rednerin eingeladen. Die sitzt in Untersuchungshaft, nächste Woche beginnt ihr Prozess.

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Auf der traditionell von Autonomen ausgerichteten Demonstration am 1. Mai in Berlin soll auch Daniela Klette sprechen. Die mutmaßliche Ex-RAF-Frau sei für einen Redebeitrag vorgesehen, teilte das Veranstalter-Bündnis der Demonstration am Montag mit, wenngleich Klette derzeit in Untersuchungshaft sitze.

Die als mutmaßliche Räuberin angeklagte und über Dekaden der RAF zugerechnete 66-Jährige befindet sich in der Haftanstalt Vechta in Niedersachsen. Kommende Woche startet vor dem Landgericht Verden der Prozess gegen Klette. Dabei geht es um diverse Überfälle auf Geldtransporter und Supermärkte bis 2016 – nicht die mögliche Beteiligung an Anschlägen der RAF, die sich 1998 auflöste.

„Wenn Daniela Klette nicht persönlich erscheinen kann, werden wir ihren Redebeitrag verlesen“, teilten die Demo-Organisatoren mit. Die der mutmaßlichen RAF-Frau vorgeworfenen Taten seien schlicht „Enteignungsaktionen“ gewesen. Vor der Justizvollzugsanstalt Vechta gab es erst am Samstag eine Solidaritätskundgebung: 70 Demonstranten seien an jenem „Tag gegen Polizeigewalt“ angereist, teilte die Polizei mit, darunter auch Teilnehmer aus Berlin.

Klette wurde im Februar 2024 in Berlin festgenommen und befindet sich in Niedersachsen in Untersuchungshaft, weil dort die meisten der Überfälle stattfanden, derentwegen sie angeklagt ist. In ihrer unter falschem Namen gemieteten Wohnung in Kreuzberg verkehrte auch Burkhard Garweg, heute 56 Jahre alt. Beide sollen gemeinsam mit dem 70-jährigen Ernst-Volker Staub einst der RAF angehört und durch Raub ihr Leben im Untergrund finanziert haben.

Das zuständige Gericht der 28.000-Einwohner-Stadt Verden gilt für den Klette-Prozess als zu klein. Neben vielen Zeugen, Sachverständigen und Nebenklägern werden zahlreiche Reporter erwartet. Der Prozess startet nun in Celle. Später soll er in einer umgerüsteten Reithalle in Verden fortgesetzt werden. Die 1. Mai-Demonstration in Berlin soll vom Kreuzberger Südstern über den Neuköllner Hermannplatz führen.

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