Berlin: Lustige Papageien

Seit fast zwei Wochen schon kreist die aus Berlin entschwebte Loveparade ziellos über Deutschland. Nachts, wenn alles schläft, sieht man sie manchmal vom Himmel funkeln und hört ihr leises Umpf-umpf-umpf. So ist es jetzt auch Gotthilf Fischer ergangen, dem bekanntlich bei seinem Auftritt auf der 2000er Parade jemand etwas Bewusstseinserweiterndes ins Getränk geschüttet haben soll. Die Folge laut Fischer: „Ich habe im Badezimmer lustige Papageien gesehen.“

Offenbar hat sich der rüstige Chorleiter davon nie ganz erholt, denn jetzt will er die heimatlose Parade für 2008 nach Stuttgart holen, wie er den „Stuttgarter Nachrichten“ sagte: „Da lassen wir dann die Puppen tanzen.“ Da kennt Fischer die Puppen wohl nicht gut genug. Die tanzen nämlich gern – nur nicht, wenn einer wie er sie lässt. Jahrelang Berlin-gestählt, werden sie dem 79-Jährigen eher ein „Opa, wat willst’n du hier?“ zuraunen.

Vielleicht hat Fischer das gemeint, als er sagte, die Gastgeberstadt müsse gut organisieren können, um mögliche Ausschreitungen zu verhindern. Ausschreitungen? Die sind so ziemlich das Einzige, was es bisher bei keiner Loveparade gab. Von lustigen Papageien mal abgesehen.