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Berlin: Luxemburg-Denkmal muss warten

Senat hat Geld eingeplant, doch der Wettbewerb kommt nicht voran

Das Denkmal für Rosa Luxemburg gehört nicht gerade zu den rotroten Vorhaben, die zügig umgesetzt werden. Vor einem Jahr legten SPD und PDS in ihrem Berliner Koalitionsvertrag fest, „das geplante Denkmal für Rosa Luxemburg nach einem künstlerischen Wettbewerb auf dem gleichnamigen Platz in Mitte“ zu realisieren. Heute, vier Tage vor dem 84. Jahrestag der Ermordung der Revolutionärin und ihres Mitstreiters Karl Liebknecht am 15. Januar 1919, ist der Wettbewerb noch immer nicht ausgeschrieben. In der Feder führenden Senatsverwaltung für Kultur und Wissenschaft heißt es allerdings: Im Februar soll es losgehen.

Der Beratungsausschuss Kunst, ein Gremium mit Vertretern von Künstlerverbänden und der Verwaltung, werde Bildhauer vorschlagen, die dann nach einem Senatsbeschluss „noch in diesem Jahr“ zum Wettbewerb eingeladen werden, sagte gestern Verwaltungssprecherin Annette Walz. Das Honorar für den Künstler liegt unterdessen schon länger bereit: Im April 2002 wurde bekannt, dass Kultursenator Thomas Flierl (PDS) im Haushaltstitel „Künstlerische Gestaltungen im Stadtraum“ 307 000 Euro für das Denkmal eingeplant hat. Flierl verfolgte das Projekt schon als Baustadtrat im Bezirk Mitte, konnte es aber nicht realisieren, weil sich der Senat für zuständig erklärte.

Vor einem halben Jahr scheiterte der Bezirk noch einmal mit einer Rosa-Luxemburg-Initiative. Auf Antrag der Grünen hatte die Bezirksverordneten-Versammlung beschlossen, eine Fußgängerbrücke, die den Tiergarten mit dem Zoo verbindet, nach Luxemburg zu benennen. Dort wurde die tote Revolutionärin in den Landwehrkanal geworfen. Stadtentwicklungs-Senator Peter Strieder (SPD) intervenierte – und wartet bis heute auf den Antrag des Bezirks. Die Berliner Geschichtswerkstatt, die seit Jahrzehnten für die Umbenennung kämpft, will am Sonntag um 15 Uhr zum wiederholten Male ein symbolisches Namensschild anbringen. -ry

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