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Blick über die Stadt – von den Wohnungen im Steglitzer Kreisel soll man einen guten Ausblick haben.

© Simulation: CG Gruppe

Menschen ganz oben und ganz unten: Luxuswohnungen und Obdachlosenheim im Steglitzer Kreisel

Nahe dem Rathaus Steglitz sollen 330 Wohnungen entstehen. Der Investor kann sich aber auch vorstellen, jenen zu helfen, die keine Unterkunft haben.

34 Prozent der Wohnungen im Steglitzer Kreisel sind bereits vermietet, für etliche weitere lägen Reservierungen vor: „Wir sind im Plan“, sagte Bauherr Christoph Gröner, Vorstandsvorsitzender der CG Gruppe, am Donnerstag im 13. Stock.

Mitten im Skelett des 120 Meter hohen ehemaligen Sitzes des Bezirksamts Steglitz-Zehlendorf hat der Investor eine Musterwohnung erstellen lassen. Es ist eine Oase im rohen Baugeschehen, 60 Meter über der Schloßstraße: drei Zimmer, gerahmte Fotos an den Wänden, weiße Wände, Küchenzeile, bodentiefe Fenster und Parkett.

Insgesamt 330 Wohnungen werden im 120 Meter hohen Gebäude entstehen. Früher hatte es 27 Etagen, im 24. befand sich die gut besuchte Kantine der Bezirksverwaltung. Zukünftig wird der Aufzug bis in den 29. Stock hinauffahren: Ehemalige Technikräume auf dem Dach werden zu zwei Penthouse-Wohnungen umgebaut; eine wird 300, die andere 200 Quadratmeter groß sein.

Wohnungen für mehrere Millionen Euro

„Die teuersten Wohnungen werden gegen Gebot verkauft“, erklärte Gröner. Er rechnet mit einem Kaufpreis von einigen Millionen Euro; schon im 27. Stock kostet die Wohnfläche 14.000 Euro pro Quadratmeter. Interessenten für das Penthouse würde es bereits geben.

Preisgünstiger wohnt es sich in den unteren Stockwerken. In der ersten und zweiten Etage habe der Verkauf 2018 mit einem Quadratmeterpreis von 4500 Euro gestartet, jetzt liege man bei 5000 Euro, erklärte Lars Kittelmann von der Vertriebsgesellschaft der CG Gruppe.

Das Haus-Skelett, das seit Monaten die Steglitzer Skyline wie eine aufrecht stehende Fischgräte dominiert, wird bis Ende Januar 2020 komplett eingerüstet. Etagenweise werden dann Stahlträger eingezogen, Balkone angebaut und die neue Fassade angebracht. Ein Jahr Bauzeit ist für diese Phase vorgesehen, dann erfolgt der Innenausbau.

Anfang 2022 soll der gesamte Wohnturm fertig sein, erste Bewohner könnten jedoch schon ein bisschen früher – Ende 2021 – einziehen, ist sich Christoph Gröner sicher. Auch in Bodennähe soll sich einiges tun. Das Kreisel-Parkhaus sei zu wenig belegt, dort sollen ab dem zweiten Stock Büroflächen entstehen. Gröner verspricht einen neuen Weg zwischen S-Bahn und Hermann-Ehlers-Platz, „in Zukunft soll man diagonal durch das Gebäude laufen können“.

Bauherr kann sich etwas ähnliches wie die Bahnhofsmission vorstellen

Er vergleicht die aktuelle schmuddlige Situation hinter dem Kreisel „mit der Bronx“. Er denke über ein Angebot für Obdachlose nach, die sich schon heute rund um das Hochhaus einen Schlafplatz suchen: „Wir sind uns nicht zu fein, oben für 14 000 Euro pro Quadratmeter zu bauen und unten eine Anlaufstelle für Obdachlose einzurichten.“ Im schwebe etwas vor wie die Bahnhofsmission am Bahnhof Zoo.

Bauherr Gröner begreift sein Engagement im und am Kreisel als Stadtentwicklung. Folgerichtig werde die CG Gruppe auch den Umbau des Hermann-Ehlers-Platzes „massiv mitgestalten“. „Das Geld kommt von uns“, sagte er.

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