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In Apotheken sind viele Medikamente gerade nicht auf Lager.

© dpa / Maurizio Gambarini

Manche Arzneimittel sind schwer zu bekommen: Berliner Apotheken klagen über Lieferengpässe

Apotheken klagen deutschlandweit über Arzneimittel-Knappheit. Ein Sprecher des BAV warnt vor voreiliger Panik. Noch hätte man die Situation unter Kontrolle.

Von Sandra Dassler

Die Apothekerin in Schöneberg wirkt verzweifelt. „Tut mir leid, aber wir haben von Arzneimitteln auf Grundlage dieses Wirkstoffs nur noch eine andere Sorte“, sagt sie einem Kunden, der nach einem speziellen Schmerzmittel gefragt hatte: „Und die zu bekommen, war schon nicht einfach.“ Dann zählt sie auf, bei welchen Medikamenten es gerade Probleme gibt: Schmerzmittel, Antibiotika, Herz- und Kreislauf- sowie Blutdruckmittel…

Szenen wie diese spielen sich jetzt öfter in Berliner Apotheken ab. „Wir haben tatsächlich viele Engpässe bei Arzneimitteln“, sagt der Sprecher des Berliner Apotheker-Vereins (BAV), Stefan Schmidt: „Das ist kein neues Phänomen, es hat sich in den vergangenen Jahren aber immer weiter zugespitzt.“

BAV-Präsidentin Anke Rüdinger sagte kürzlich in der RBB-Abendschau, dass aus den Lieferengpässen keine Versorgungsengpässe würden, sei lediglich den vielen Apotheker:innen zu verdanken, die sich mit einem „erheblichen Mehraufwand“ um Alternativen kümmerten. Das sei in Brandenburg nicht anders. sagt der Vorsitzende des dortigen Landesapothekerverbands, Olaf Behrendt: „In meiner Apotheke in Fehrbellin warten wir auf die Nachlieferung von mindestens 200 Arzneimitteln. Damit wir die Kunden dennoch gut versorgen können, suchen wir immer öfter nach anderen Herstellern oder ähnlichen Wirkstoffen.“

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Schuld an der Situation ist nach Ansicht der Apotheker, dass sowohl viele Arzneimittel als auch die für ihre Herstellung notwendigen Wirkstoffe inzwischen vor allem in China und Indien produziert werden.

Bei Krisen könne es dann schnell zu massiven Störungen der internationalen Lieferketten kommen. „Hier ist wirklich die Politik gefragt“, sagt BAV-Sprecher Stefan Schmidt: Zugleich warnt er vor Panikmache: „Bislang sind die Patienten immer noch versorgt worden. Es gibt also keinen Grund, Medikamente zu horten.“

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