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 Lotte Mies vor der Schwimmhalle Kaulsdorf.

© dpa/Gerald Matzka

„Manche wünschen mir, dass ich vergewaltigt werde“: Berliner Oben-ohne-Aktivistin Lotte Mies erhält Drohungen

Lotte Mies hat erreicht, dass das Oben-ohne-Baden für Frauen in Berlin nicht mehr zum Problem werden soll. Die Reaktionen darauf sind nicht nur positiv.

Sie hat sich erfolgreich für das Oben-ohne-Baden in Berliner Schwimmhallen eingesetzt: Die Aktivistin Lotte Mies wird dafür auch angefeindet. 

„Manche wünschen mir, dass ich vergewaltigt werde“, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur (DPA). Dennoch plane sie, sich weiter für die Rechte von Frauen einzusetzen. „Wenn es wärmer wird, wollen wir Aktionen wie etwa Picknicks und Wanderausflüge oben ohne starten“, sagte die 33-Jährige, die sich in der Initiative „Gleiche Brust für alle“ engagiert.

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Lotte Mies hatte im Dezember in einem Hallenbad in Berlin-Kaulsdorf versucht, nur mit Badehose bekleidet zu schwimmen. Das wurde ihr vom Personal verwehrt. Sie legte Beschwerde bei der Berliner Ombudsstelle für das Landesantidiskriminierungsgesetz (LADG) ein.

Inzwischen haben die Bäderbetriebe klargestellt, dass das Oben-ohne-Baden für Frauen nicht mehr zum Problem werden sollte. Grundsätzlich verboten war es ohnehin nicht. Die Badeordnung sei aber im Zweifel so ausgelegt worden, dass „handelsübliche Badebekleidung“ bedeckte weibliche Brüste bedeute.

Ein weiterer Fall in Berlin hatte bundesweit für Schlagzeilen gesorgt: Wegen ihres nackten Oberkörpers wurde Gabrielle Lebreton im Sommer 2021 eines Wasserspielplatzes im Berliner Bezirk Treptow-Köpenick verwiesen. Aus Sicht der Ombudsstelle stellte dies eine Diskriminierung dar. Auf ihre Empfehlung ergänzte der Wasserspielplatz seine Nutzungsordnung.

Eine Klage gegen das Land Berlin auf finanzielle Entschädigung nach dem Antidiskriminierungsgesetz blieb jedoch erfolglos. Das Landgericht Berlin sah dafür im September 2022 keine Grundlage. Laut Klägeranwältin Leonie Thum wurde Berufung gegen das Urteil eingelegt. (dpa)

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