
© dpa/Karl-Josef Hildenbrand
Mehr als 500 Neumitglieder in vier Wochen: Berliner Linke registriert „Eintrittswelle“
Für die Linke in Berlin hat sich der Rückzug von Sahra Wagenknecht schon jetzt ausgezahlt. Vor allem in der Innenstadt wird die Partei verstärkt.
Stand:
Knapp vier Wochen nach Gründung des Bündnisses Sahra Wagenknecht verzeichnet die Berliner Linke einen massenhaften Eintritt neuer Parteimitglieder. 508 Neumitglieder habe der Landesverband seit dem 19. Oktober begrüßen dürfen, erklärten die Landesvorsitzenden Franziska Brychcy und Maximilian Schirmer am Dienstag. Im selben Zeitraum hätten 121 einstige Mitglieder die Partei verlassen, hieß es weiter.
Den mit Abstand stärksten Zulauf registrierte die Linke am Montag. Allein 269 Anträge auf Mitgliedschaft seien an jenem Tag gestellt worden, erklärten die Parteichefs und sprachen von einer „Eintrittswelle“. Hintergrund des Zuwachses ist eine bundesweite Kampagne von Mitgliedern zivilgesellschaftlicher Organisationen oder sozialer Bewegungen. Bundesweit war von etwa 500 Eintritten allein am Montag die Rede.
Brychcy und Schirmer deuteten an, dass die Masse an neuen Mitgliedern für zuvor bei rund 6500 Mitgliedern stehende Linke eine Herausforderung bedeute. „Wir werden uns ansehen müssen, was die Leute politisch mitbringen“, sagte Schirmer. Brychcy betonte die „organisationspolitische Herausforderung, in den Großsiedlungen Vertrauen zurückzugewinnen“.
Innenstadt-Verbände profitieren am stärksten
Auch wenn sich die Neueintritte auf das Stadtzentrum konzentrierten, gelte es, auch in den Außenbezirken wieder deutlich mehr Präsenz zu zeigen, betonten beide. Auf einem Mitte Dezember geplanten Neumitgliedertreffen des Landesverbands wollen Brychcy und Schirmer möglichst viele der jetzt neu eingetretenen Genoss:innen begrüßen.
Mit Abstand am stärksten profitiert die innerhalb des Landesverbands mit Argwohn betrachtete Linke-Neukölln von den Neueintritten. Bezirkschef Ruben Lehnert, der auch stellvertretender Landeschef ist, sprach angesichts von 101 Neumitgliedern von Neukölln als „Erfolgsmodell“ für die Partei.
Die Eintrittswelle sei „das Ergebnis des jahrelangen, planvollen Parteiaufbaus vor Ort“, erklärte Lehnert. Ein Neumitgliedertreffen ist im Bezirk am kommenden Freitagabend geplant – dem Termin des Landesparteitags der Linke.
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