zum Hauptinhalt

"Stiftung für die Hauptstadtzoos": Mehr Mäuse für Zoo und Tierpark

Eberhard Diepgen präsentiert die „Stiftung für die Hauptstadtzoos“, die finanziell helfen soll – als Projekt für mehrere Generationen. Die Grundidee sei, die Tierliebe der Berliner herauszufordern.

Gibt es heutzutage noch Projekte für die Ewigkeit? Ja, verkündete am Donnerstag Eberhard Diepgen. Der frühere Regierende Bürgermeister und Berliner CDU-Ehrenvorsitzende präsentierte die neue „Stiftung für die Hauptstadtzoos“, die das Gedeihen der beiden Berliner Tiergärten langfristig sichern soll – unabhängig von finanziellen und politischen Großwetterlagen, beaufsichtigt von der Senatsverwaltung für Justiz. „Die Grundidee ist, die Tierliebe der Berliner herauszufordern.“ Dafür solle von nun an bei passender Gelegenheit geworben werden.

Dem Stiftungskuratorium gehören außer Diepgen als Vorsitzendem auch Susann Prinzessin von Preußen sowie Jörg Woltmann an, Bankier und Gesellschafter der Königlichen Porzellanmanufaktur (KPM). Hinzu kommt ein Vorstand aus Zoo- und Tierparkdirektor Bernhard Blaszkiewitz, Aufsichtsratschef Frank Bruckmann sowie Thomas Ziolko, der Vorsitzende der Fördergemeinschaft für Tierpark und Zoo. Aus dem Förderverein kam die Idee zur Stiftungsgründung. Überflüssig soll er dadurch aber nicht werden. Diepgen erklärte den Unterschied zwischen den schon bisher üblichen Spenden und den nun möglichen Zuwendungen an die Stiftung: Eine Spende werde beispielsweise für ein Tier oder Gehege verwendet, eine „Zustiftung“ dagegen komme eher der Generation der Kinder oder Enkel zugute.

Grundprinzip der Stiftung ist ihr unantastbares Kapital; investiert werden nur die Zinserträge. Zum Startkapital mochte sich Diepgen nicht äußern, sagte nur: „Wirklich größere Projekte werden wir erst in zwei oder drei Jahren aus der Stiftung finanzieren.“ Inhaltlich könnten dazu beispielsweise Veranstaltungen im Tierpark oder dem Schloss Friedrichsfelde zählen, ebenso neue Gehege, Tiere oder Infrastrukturprojekte. Die bisherige Finanzierung aus Steuer- und Lottogeld bleibe aber unverzichtbar. Aktuell ist der Tierpark Friedrichsfelde finanziell in der Bredouille: Das zusätzliche Minus liege in diesem Jahr bei 1,6 Millionen Euro. Der Zoo in Mitte zählt nach eigenen Angaben jährlich drei Millionen Besucher, der Tierpark eine Million. Am Tag zuvor hatte sich Finanzsenator Ulrich Nußbaum ausdrücklich zur Erhaltung beider Einrichtungen bekannt.

Aus Sicht von Blaszkiewitz sind beide unentbehrlich: Hier bekämen Kinder aus sozial schwachen Familien Tiere zu sehen, die sie sonst nie live erleben könnten. Hinzu komme die zwanglose Chance auf Bildung. Insofern handele es sich um eine „gesamtgesellschaftliche Ausgabe“. Wie die speziell im Tierpark künftig erfüllt werden soll, soll ein Konzept fürs Abgeordnetenhaus bis Mitte 2011 erklären.

Für alle, die nicht auf langfristige Konzepte und künftige Generationen warten wollen, hat Blaszkiewitz noch einen sehr pragmatischen Tipp: Eine Jahreskarte sei ein sehr schönes Weihnachtsgeschenk.

Informationen im Internet: www.stiftung-hauptstadtzoos.de

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false