
© dpa/Paul Zinken
Verdacht auf Brandstiftung: Mehrere Feuer in Berlin-Hellersdorf – 28-Jähriger festgenommen
Im Osten der Stadt kam es am Abend zu einer Serie von Bränden. Ein Mann wurde gefasst. Drei Menschen kamen ins Krankenhaus.
Stand:
Gleich an drei Orten gab es in den späten Abendstunden am Dienstag in Marzahn-Hellersdorf Feuer. In den Wohnhäusern in der Erich-Kästner-Straße und der Carola-Neher Straße brannten Kinderwägen und Unrat, bestätigte eine Sprecherin der Polizei am Mittwochmorgen. Ein 28-Jähriger wurde vorläufig festgenommen, er steht unter Verdacht der Brandstiftung. Zuerst hatte die "B.Z." berichtet.
Um 21.35 Uhr brannte ein Kinderwagen im Flurbereich des Kellers eines sechsstöckigen Wohnhauses in der Erich-Kästner-Straße. Anwohner:innen riefen die Feuerwehr, die Flammen konnten jedoch vor Eintreffen der Einsatzkräfte gelöscht werden, wie Polizei und Feuerwehr berichteten. Ein Bewohner hatte kurz zuvor einen Mann bemerkt, der sich Zugang zum Haus verschaffen wollte.
Rund eine Stunde später ging in einem anderen Haus, ebenso in der Erich-Kästner-Straße, Unrat im Keller in Flammen auf, sagte die Sprecherin der Polizei. Der Brand wurde von der Feuerwehr gelöscht.
Um 23.45 Uhr brannte dann erneut ein Kinderwagen im Flur eines Hauses in der Carola-Neher-Straße. Im Treppenhaus gab es starke Rauchentwicklung. Eine 42-jährige Bewohnerin des Hauses und ihre drei- und siebenjährigen Kinder wurden mit Verdacht auf Rauchvergiftung zur Beobachtung in ein Krankenhaus gebracht.
In der Nähe des Hauses wurde ein Mann festgestellt, berichtete die Polizeisprecherin, der den Beschreibungen des Zeugen des ersten Hauses, die die Feuerwehr alarmiert hatten, entsprach.
Zivilpolizist:innen nahmen den Verdächtigen bei der Suche in der Umgebung fest. Der 28-Jährige war laut Polizei betrunken und bestritt jegliche Tathandlung. Nach den polizeilichen Maßnahmen sei er aus dem Polizeigewahrsam entlassen worden.
Ein Brandkommissariat der Kriminalpolizei ermittelt wegen schwerer Brandstiftung. Es werde auch geprüft, ob weitere Taten mit den Bränden in Zusammenhang stehen, sagte eine Polizeisprecherin.
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Immer wieder brennt es in Wohnhäusern in Marzahn-Hellersdorf: Im Mai waren zwei Personen aufgrund eines Kellerbrandes in der Erich-Kästner-Straße verletzt worden. Die Ursache des Brandes war unklar.
In der Nacht zum Karfreitag standen in einem elfgeschossigen Hochhaus in der Ringenwalder Straße drei Kinderwagen und umherstehendes Gerümpel in der dritten Etage in Flammen. Zwei Menschen seien aus dem elften Geschoss des Hauses gerettet und vor Ort untersucht worden.
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Am Karfreitag brannte in der Lea-Grundig-Straße in Marzahn ein Briefkasten, später eine Wohnungstür im Hochparterre. In beiden Fällen ermittelte die Polizei in beiden Fällen wegen Brandstiftung.
Anfang April starb eine Frau und acht Menschen wurden verletzt, als es kurz nacheinander dreimal brannte. In zwei der drei Fälle gab es Verdacht auf Brandstiftung.
Brandserien halten nicht nur in Marzahn-Hellersdorf Bewohner:innen und Einsatzkräfte in Atem: In Staaken, Berlin-Spandau, dauert eine Serie mutmaßlicher Brandstiftungen inzwischen seit über einem Jahr an. Seit April 2021 gebe es eine Zunahme von Bränden, teilte die Polizei mit. In mehr als 80 Fällen wird geprüft, ob sie auf das Konto derselben Leute gehen. (mit dpa)
Lisa Genzken
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